10. Juni 2024

"Wem nützt diese Opfer-Erzählung?"

Interview geführt von

Bernd Begemann versus die Hamburger Schule: Die harsche Kritik des Songwriters an einer aktuellen NDR-Doku über die Szene schlug zuletzt hohe Wellen. Im Interview spricht der Miterfinder über die Hintergründe seiner Kritik und falsche Vorwürfe.

Bernd Begemann ist absolut entspannt, dabei passiert gerade viel um ihn herum. Eine NDR-Doku ist der Anlass für einen Streit, an dem sich viele Protagonist*innen der Hamburger Schule (oder die, die sich dafür halten) meinungsstark beteiligen. Angedacht war ein Zoom-Call, aber plötzlich geht auf Instagram die Anfrage zu einem Video-Call ein.

Ähm, hallo Bernd!

Hey sorry, irgendwie klappt das mit meinem iPhone nicht. Mein letztes Telefon war ein Fairphone. Zwei Jahre habe ich stolz rumerzählt, was für ein besserer Mensch ich dadurch doch bin und dann geht das einfach von einer Sekunde auf die nächste kaputt. Dann habe ich gedacht: Okay, machst du halt doch, was alle machen und kaufst dir so ein beschissenes, viel zu teures Apple-Produkt. Ich schäme mich so unendlich dafür, das kann wirklich keiner ermessen.

Ich verbessere mit meinen Sneakers und vielen anderen Produkten aus Billiglohnländern leider auch nicht die Weltsituation.

Warte ich gehe mal kurz rein, weil hier ein Gewitter aufzieht. Darf ich fragen, von wo aus du dich meldest?

Aus der Bude in meinem Siegener Elternhaus. Nicht gerade cool, oder?

Ach, daran ist absolut nicht Falsches. Das tun die Besten. Mein bester Freund wohnt auch im Elternhaus, praktisch in dem Zimmer, wo er groß wurde. So, jetzt mache ich es mir mal gemütlich hier. Es sich gemütlich machen ist übrigens der feine Unterschied zwischen einem Herzinfarkt und einem guten Leben. Ich esse übrigens jetzt ein Stück Kuchen. Ist das okay für dich?

Gerne. Der sieht auch extrem lecker aus. Schoko und ...?

Marzipan! Lecker! Zum Albumrelease von "Milieu" hat uns jemand mit Kuchen beschenkt, in so einem Vinyl-Look und dem Albumtitel drauf. Absolut reizend. Ach Mensch, dieses doofe Zoom! Tut mir wirklich leid, das ist wieder typisch für mich. Ich hatte schon eine Menge Zoom-Konferenzen, aber noch nicht über dieses scheiß iPhone!

Ich dachte bis Ende der letzten Woche noch, dass ich eine Kritik zum neuen "Hamburger Schule"-Buch schreibe und dazu O-Töne von dir einfange. Dann explodierte plötzlich meine Timeline und deine Postings auf Instagram und Facebook zogen immer größere Kreise.

Ja, das fand ich sehr kurios und finde das immer noch. Ich bin Natascha Geier aber unter dem Strich mittlerweile dankbar, weil sie das Thema aufgebracht hat. Also danke, Natascha, auch wenn ich absolut nicht mit dem Endprodukt zufrieden bin. Ich war dadurch gezwungen, meine Vergangenheit nochmal systematischer zu beleuchten. Das würde ich sonst nie tun und bekomme davon Pickel und Ausschlag. Mir ist aufgefallen, dass niemand den Begriff "Hamburger Schule" bisher wirklich genauer definiert. Ich war immer einer der wenigen Menschen, die das nie ganz entschieden von sich gewiesen haben. Der Begriff war eben nötig und wurde wohl 1991 von einem Spex-Redakteur erfunden. Für mich war "Heile, Heile Boches" von Kolossale Jugend das erste Album, was man so darunter packen kann. Das hat vieles vorentworfen, was später folgte.

Oder "Reformhölle" von Cpt. Kirk. Stimmt es, dass die Regisseurin gar nicht weiter darauf einging und Levin dann nur als der Produzenten-Typ in der Doku auftaucht?

Hmm, ich weiß gerade nicht, ob ich das so sagen soll. Das ist ja aus so einer privaten Unterhaltung heraus. Aber wo ich es eh schon angedeutet habe: Sie hat ihn wohl nur in seiner Eigenschaft als Produzent interviewt, als Stichwortgeber für die Talking Points. "Reformhölle" war ein unfassbares Statement, egal ob man das Album nun mag oder nicht. Und dann gab es noch Die Regierung mit ihren Haiku-artigen Lyrics und den reduzierten Gitarren. Das habe ich und das haben auch Tocotronic immer sehr stark bewundert. Und dann eben "Reformhölle" mit seinen eruptiven, wütenden Wortanreihungen. Nach meiner Meinung bewegt sich alles, was man später unter Hamburger Schule verstand, in diesem Spektrum zwischen den beiden Polen. Es ist deswegen extrem wichtig, dass man Tobis Levin auch als handelndes Subjekt in der ganzen Sache sieht und nicht nur als den Typen, der Tocotronic produziert hat, wie in dieser Doku platziert. Er hat sich jetzt nicht öffentlich beschwert, aber das hat ihm bestimmt einem ordentlichen Dämpfer verpasst.

Jochen Distelmeyer von Blumfeld hält sich derweil aus der ganzen Diskussion raus oder habe ich da was verpasst?

Jochen hält sich grundsätzlich aus allem raus, was ich persönlich sehr bewundernswert finde. Der hat auch gar kein Smartphone, sondern nur so ein Handy mit Anruf und SMS-Funktion. Das ist wahrscheinlich eine sehr weise Entscheidung. Ich dagegen komme leider nicht umhin, mich ab und zu einzumischen.

Dabei hast du mal in dem Nilz Bokelberg-Podcast gesagt, dass du eigentlich viel in dich hinein frisst. Damit meine ich übrigens nicht den leckeren Kuchen, den du gerade isst.

Touché! Ja, ich bin sozial nicht so begabt und gerade deswegen bemerkte ich auch damals diese Veränderung in der Atmosphäre der Hamburger Szene. Ich war anfangs so glücklich, als ich in Hamburg ankam. Diese tollen Leute und Musiker! Ich habe die fasziniert beobachtet und nur darauf gewartet, was wohl als Nächstes kommt. Ich sehe mich noch die Reeperbahn runter laufen, in einem Arm Frank (Spilker, Die Sterne, Anm. d. Red.) und in dem anderen Jochen, als ich dachte: "Wow, wir sind Freunde und machen nun diese interessanten Sachen!" Das war für mich, der sich selbst als sozial unbegabt ansieht, eine wundervolle Erfahrung: Eine zwanglose Zusammenkunft von Musikfans, die irgendwas vorhatten, aber noch nicht genau wussten was überhaupt.

Diese Leichtigkeit verschwand dann plötzlich mit den K-Gruppen-Methoden der Goldenen Zitronen. Ab da ging es weniger um das ungezwungene Experimentieren, es wurde auf einmal sektiererisch. Ich merke das auch immer in Gesprächen über die Hamburger Schule: Die sind einerseits sehr von der Musik fasziniert und doch gibt es da einen gewissen Abstand oder Vorbehalt, so nach dem Motto: "Das war doch alles eine sehr arrogante Szene." Ja, aber nicht wegen mir! Sondern wegen den politischen Manövern, die ab 1994 stattfanden. Ich sage aber so oder so meine Meinung und habe zum Glück auch mein Publikum.

"Für meine Lieder braucht man keine Literaturliste"

Gut, dass du es ansprichst. Ich hatte damals als Punk-Teenager auch erst den Eindruck: "Uh, das sind alles reiche Akademikerkinder, die nun auf Mini-Rebellion machen."

Ja, das ist furchtbar. Ich war 1996 aber schon draußen, ausgeschlossen aus einer Szene, die ich mal mit konstituiert habe. Ich wurde aus Festivals ausgeladen, aus Theatern, neue Alben von mir wurden nicht mehr in den einschlägigen Magazinen besprochen. Diese Manöver haben stattgefunden und mich sehr traurig gemacht. Es gab da viel Bewegung gegen mich und das kam eben aus der Ecke der Goldenen Zitronen. Da gab es dann auch so Vorwürfe wie "Bernd ist zu bürgerlich!" Ausgesprochen von Leuten, deren Eltern Autohäuser besaßen oder die aus Professoren-Haushalten kamen.

Ich habe nicht mal das Abitur gemacht und in meinen Liedern vermied ich möglichst Fremdwörter. Du brauchst jedenfalls keine Literaturliste, um meine Songs zu verstehen. Was aber ein gutes Element der Hamburger Schule war: Dieser Gegenwartsbezug, seine Rolle darin und wie man sie sieht. Also akademisch war da nicht viel, allein weil ich nie eine Uni besuchte. Arrogant waren wir auch nicht. Frank Spilker, Bernadette La Hengst, Tilman Rossmy und ich haben immer wieder diskutiert und uns gegenseitig angestachelt, weil wir uns zu dem Zeitpunkt für ziemlich scheiße hielten.

Diverse andere Verbindungen wirken anscheinend bis heute nach. Du hattest ja in deinem Facebook-Posting angesprochen, dass Natascha Geier bewusst nur ihre Buddys eingeladen hat?

Was mich besonders stört, dass ausgerechnet die Leute, die für das Ende der Hamburger Schule mitverantwortlich waren, die das gekapert haben, nun plötzlich die "Hamburger Schule" definieren. Also ich melde hiermit meinen Protest an. Ich habe immer noch nicht den Eindruck, dass diese Geschichte wirklich mal mit einer richtigen Tiefenschärfe erzählt wurde. Also das man mal sehr genau hinschaut, wer wirklich zu diesem Gemeinschaftsprojekt beigetragen hat oder wer einfach nur zufällig in der Stadt war. Das wäre mal interessant. Und wie sich ein enthusiastisches Experimentierfeld in eine ziemlich abgeschottete Sekte verwandelte.

Das mit der Abschottung ist bei Linken leider ziemlich oft so. Ich wollte als junger Mensch auch irgendwie Anschluss finden, bin dann mit großen Erwartungen zu solchen linken Diskussionsgruppen gegangen und war dann nur enttäuscht, wie die sich gegenseitig fertig machten und immer in ihrem Dunstkreis geblieben sind.

Es gibt etwas, was die Linken noch mehr wollen als die Arbeiterklasse zu befreien: Ihre eigenen Leute ausschließen und fertig machen. Das zieht sich wie eine rote Linie durch deren Geschichte, eigentlich seit der französischen Revolution. Die Clique um Ted Gaier hat damals ja den "Wohlfahrtsausschuss" gegründet. Falls du gerade nichts mit dem Begriff anfangen kannst: Stell dir einfach einen Bus pickliger Jungs vor, die in ostdeutsche Jugendzentren fahren, um Vorträge zu halten wie Antifaschismus geht. Die Geschichte des Wohlfahrtsauschusses geht auf die Französische Revolution zurück und da wurden am Ende einfach mal 70 Prozent der Leute mit der Guillotine von den eigenen Leuten enthauptet. Das entbehrt schon nicht einen gewissen Ironie, sich ausgerechnet so zu nennen.

Ich dachte auch gerade, dass die das Wort nur ironisch verwendet haben.

Die Zitronen haben ja ansonsten auch ironische Texte, aber in dem Fall haben die das wirklich mit Stolz benutzt. Ich weiß natürlich nicht, auf welchem Mist das genau gewachsen ist. Eine Band von Ted Gaier hieß ja auch Les Robespierres. Alter, nach so einem Schlächter! Da kannst du dich auch Die Idi Amins (ugandischer Diktator, Anm. d. Red.) nennen. Keine Ahnung, vielleicht war das alles total ironisch gemeint. So nach dem Motto "Wir geilen, männlichen Macker-Typen entscheiden nun mal, wer hingerichtet wird." Dieses unreflektierte Machoverhalten fand ich schon immer bedrohlich. Ich liebe Rock'n'Roll, aber nicht diesen vermeintlich coolen Machismo und die ganze Poserei.

"Ohne Jochen Distelmeyer gäbe es gar keine Doku"

Gerade weil du dich ja häufig gegen sexistische Machosachen positioniert hast, fand ich es erstaunlich, wie sich auf einmal in dieser Diskussion um deine Kritik an der Doku eine Art "Mann vs. Frau"-Ebene auftat.

Ich stelle den angeblichen Feminismus dieser Doku in Frage. Das kommt mir persönlich wie eine Schutzbehauptung vor. Auch hier fehlen wieder wichtige Personen wie Julia Lübke, Ebba Durstewitz oder Elena Lange. Das sind wohl einfach nicht die Leute, mit denen sie damals aus war. Da hätte man sich eben mal Mühe geben und die aufstöbern müssen. So empfinde ich das eben, aus meiner beschränkten Perspektive.

Auch Kerstin und Sandra Grether oder Antje Jelinek von den Ruhrbaronen sagen: Wir sind stolz auf unseren wichtigen Beitrag, auf unsere Leistung in der Hamburger Schule und die Doku degradiert uns zu unmündigen Nebendarstellerinnen der Männerszene.

Völliger Scheißdreck! Wem nützt diese Opfer-Erzählung? Ich bin auch etwas enttäuscht von Christiane Rösinger. Die übt eine sehr allgemeine Kritik an dem Musikbiz und der Rolle der Frauen darin. Sie empfindet darüber wohl einen sehr tiefen Schmerz, aber der kommt nun mal nicht von mir. Ich habe sie wie eine Fürstin behandelt! Ich war auf Lassie Singers-Konzerten, bevor die überhaupt einen Deal hatten und habe allen erzählt, was das für großartige Songs sind und was für eine absolut brillante Songschreiberin sie ist.

Ich könnte niemanden kollegialer und mit mehr Bewunderung behandeln. Sie wurde auch hervorragend von Dirk von Lowtzow, Jochen Distelmeyer und Rocko Schamoni behandelt. Und dann sagt sie in der Doku, was das für eine toxische Männerszene war. Nochmal: Wem nützt diese Opfer-Erzählung? Wieso erzählen sie nicht von den Frauen, die diese Hamburger Schule-Szene aktiv gestaltet haben?

Auf jeden Fall sehr viel Beef gerade. Ich habe meiner Rap-Kollegin Dani Fromm geschrieben, das wir Indies nun auch mal so etwas haben. Sie schreibt ja fast wöchentlich darüber.

Ich würde es nicht Beef nennen. Dieser Beef zwischen Kendrick Lamar und Drake ist zum Beispiel so unfassbar dumm. Alter, was für eine sinnlose Scheiße! Ich nehme die ganze Diskussion jetzt eher als Gelegenheit wahr, um noch mal alles detektivisch genau zusammen zu puzzeln. Ich habe übrigens gesehen, dass du gestern bei Nicki Minaj in Köln warst? Habe ich das richtig in Erinnerung? Darf ich dich mal dazu was fragen?

Ein kurzes Nebengespräch über ihr Konzert entsteht, inklusive eines Freestyles von Bernd. Um es mal so zu formulieren: Seine Songwriter-Künste sind doch ungleich größer als seine Reimkunst als MC Double B. Er ist jedenfalls down mit den Kids, wie man in unserem Alter so schön sagt.

Hey, aber noch so eine Sache. Hamburger Hip Hop war doch in den Neunzigern der Weltbeste, oder? Und dann kam Berlin und alles war scheiße. Ich bin auch bereit, darüber zu diskutieren.

Schwierig, ich finde Aggro Berlin hat die Lebensrealität näher gespiegelt als ungefähr zum gleichen Zeitpunkt die Absoluten Beginner mit "Gustav Gans". Das war so mittelguter Happy Hip Hop und der Berliner Sound dagegen düster und nihilistisch. Glaube gerade viele Kids mit Migrationshintergrund hat das in ihrer Welt viel mehr abgeholt, die hatten davor nur Xavier Naidoo als Identifkationsfigur.

Naja, weiß nicht. Ich fand das immer lächerlich übertrieben. Ich habe mal eine Bio über eine Berliner Crew gelesen und da schrieben die wirklich total stolz, dass sie ihren Stadtteil nie verlassen haben. Ja ok, wenn du beschränkt bleiben möchtest, dann bleibe eben beschränkt, aber darauf stolz zu sein ist schon extrem dumm.

Ach, das ist so ein Berlin-Ding, dass die mit ihrer Weltstadt-Größe rumprollen und dann in ihrer Bude versauern und nur für Arbeit oder Einkaufen kurz mal über die Straße gehen. Aber kommen wir wieder zurück zu Hamburg: Ich fand ja auch diese "Hamburg Calling"-Doku, in der du auch vertreten bist, sehr gut.

Wobei es da mehr um die Geschichte der Stadt ging und nicht nur die der Hamburger Schule. Ich mochte die aber auch sehr und Hamburg war schon immer eine gute Stadt für Musik und Livekonzerte. Hamburg definiert sich über Musik, die Leute hier interessieren sich auch wirklich für Musiker*innen, die hier aufschlagen oder vorbei kommen. Was mir auch immer auffällt: Hamburg ist eine Stadt, deren Bewohner Musik zu schätzen wissen und sich allgemein sehr für die Musikgeschichte interessieren. Das merkst du schon, wenn du hier mal an einer Ampel stehst und neben dir so ein Cabrio mit offenem Verdeck steht. In jeder anderen Stadt würde da nervige Prollmusik ballern und hier läuft dann einfach mal Beach Boys ... weil wir Hamburger einfach brillante Dinge lieben! (beide lachen).

Aha, so einfach ist das also! Apropos einfach: Sind die Fronten denn nun so verhärtet, dass es keinen Ausweg mehr daraus gibt oder wärst du auch bereit, mit den Zitronen und Natascha zu diskutieren?

Ich treffe mich grundsätzlich mit allen und ich habe auch gar nichts Böses abseits der Doku über Natascha Geier zu sagen. Ich habe auch kein Problem, die Goldenen Zitronen zu treffen. Die kennen ja meinen Standpunkt. Ich habe keine Tod-Fehde mit irgendjemand. Ich finde, wir haben damals echt eine große Welle geschlagen. Schau mal, wie es vorher aussah oder danach. Es gab vor der Hamburger Schule nur so Schlager oder Deutschrock-Veteranen. Nach uns gab es dann wirklich massig deutsche Popmusik, auch wenn unsere Szene kommerziell nicht in den Charts vertreten war oder wir die illuminieren konnten.

Was war das eigentlich für eine Sache mit dem NDR-Mitarbeiter Thomas Stegmann? In deinem Post stand, er habe dich mit Kamera interviewt, als wäre es für eine Doku?

Ja, er hatte sich erst angekündigt, aber wurde dann krank und hat einen Kameramann vorbei geschickt. Mir wurde gesagt, das wäre für ein Buch, aber auch für eine Doku. Natascha meinte aber jetzt, dass dieser Kameramann nicht von ihr kam. Okay, da kann ich jetzt nichts dazu sagen. Ich wollte in meinem Posting eben eindeutig, aber niemals politisch klingen. Ein paar Leute fanden meine Wortwahl auch zu hart, aber ich habe mir das nochmal alles genau durchgelesen und meine immer noch, dass ich nicht geschlechterspezifisch argumentiert habe oder Natascha Geier als Privatperson angegriffen habe. Ich habe mich rein auf ihr Werk bezogen und ihr vorgeworfen, dass ihr die Neugier fehlt, weil sie so viele Dinge nicht erwähnt oder nicht weiter hinterfragt oder aufsucht. Das meinte ich mit "Ihr fehlen journalistische Mittel". An dem Satz haben sich viele gerieben.

Ich habe das auch nochmal überdacht, aber nein: Wenn eine Journalistin nicht neugierig ist, dann fehlen ihr eben journalistische Mittel. Dann ist sie eben eine Vloggerin oder Essayistin. Das ist meine Linie, die ich in den Sand gezogen habe und ich verstehe, dass sich Leute darüber aufregen. Aber ich bin nun Natascha wie gesagt dankbar und sie kann mir wiederum auch etwas dankbar sein, dass mein Posting die Werbetrommel laut gerührt hat.

Jedenfalls kommen Blumfeld in der Doku nicht gut rüber und Christiane Rösinger gibt ihnen auch noch gut einen mit.

Das hat mich richtig aufgeregt. Das war absolut ehrabschneidend, wie Jochen Distelmeyer da behandelt wurde. Er war das Zugpferd, ohne den es letztendlich auch gar keine Doku über die Hamburger Schule gegeben hätte. Jochen ist ein Ausnahmekünstler, er singt wie ein Engel. Er schreibt auch wunderschöne Harmonien und auf seinem letzten Album ist mit "Nicht einsam genug" ein moderner Klassiker drauf.

Und dann wird er in der Doku wie ein Trottel behandelt, der zufällig auf einer Party auftaucht. Ohne ihn hätte es diese Party gar nicht gegeben. Wo ist überhaupt das Problem mit wunderschönen Melodien und einprägsamen Hooks? Dieses Bashing der Szene war wirklich dumm. Ey, ihr würdet doch nicht mal einen tollen Song erkennen, wen er sich auf euer Gesicht setzen und "Hallo Blödmann!" schreien würde. Alter, das ist einfach böswillig! Ich habe nach der Doku auch viele Nachrichten von Leuten bekommen, die sich zwar öffentlich nicht äußern wollen, aber sich total missinterpretiert fühlen, die nette Sachen über Blumfeld sagten, aber am Schluss bleibt nur so ein gemeiner Satz übrig. Das ist fies und Bild-Niveau. Das ist offenbar mangelnde Liebe zur Musik! Himmel Herrgott!

Ich hatte gerade bei den späteren Blumfeld-Alben das Gefühl, also so ab "Old Nobody", dass sie danach von der Hamburger Schule heftig für ihren neuen Sound kritisiert wurden.

In diesen komischen Diskussionen hieß es immer: "Uh, du bist ja total unkommunistisch und hast Geld von einer Plattenfirma angenommen". Ich habe nur gedacht: "Werdet doch einfach erwachsen. Du bekommst Geld und kannst deinem Traumberuf nachgehen. Ey, komponiert lieber interessante Alben und tolle Melodien, als auf andere zu zeigen und hört auf, die zu verspotten, auf die ihr in Wirklichkeit nur neidisch seid." Das war meine Haltung damals und dann kam immer der Bürgerlichkeitsvorwurf. Was ist an bürgerlich überhaupt so schlimm? Ich zahle Steuern und bin ein Nutznießer eines demokratischen, funktionierenden Staates. Bürger ist kein Schimpfwort, das ist ein faktischer Begriff.

Wie schlimm war eigentlich das Schweigen zu dem grauenhaften Massaker am 7. Oktober? Weiß nicht, wie es bei dir war, aber es kam aus der linken Ecke danach nichts und mittlerweile nur sehr viel Israelkritk.

Ich war direkt bei einer Demo nach diesem Massaker, und da war keiner von denen da, also abgesehen von so ein paar Schreihälsen, die uns dann "Free Palestine!" entgegen gerufen haben. Bei der Demo gegen Rechtsextremismus, wo ich auch dabei, kommen sie dann raus. Wo wart ihr denn bei unserer Demo? War das für euch keine Zäsur und kein Zivilisationsbruch, dieses Werk von Faschisten? Wie kann man die Hamas denn anders bezeichnen als fucking Faschisten? Die komplexe Situation im Nahen Osten überfordert selbst Experten. Wenn du dich dann dahin stellst und Israel aus deiner Agenda als Alleinschuldigen sehen möchtest, bist du einfach ein Volldiot oder ein Propagandist.

Ich kann das einfach so nicht anders sagen und ich verzeihe das auch nicht. Ich fand das so schockierend, als irische Sportler den israelischen Kollegen den Handschlag verweigert haben. Du weißt doch gar nicht, ob sie nun überhaupt Netanyahu unterstützen. Aber schön, dass du das auch so siehst oder empfindest. Das war nun innerhalb kurzer Zeit schon die dritte Zäsur. Erst diese Impfgegner und Veschwörungstypen während der Pandemie, dann diese Leute, die Verständnis für Putin einfordern und nun dieses "From The River To The Sea"-Geblöke, wo die nicht mal wissen, um welchen See und um welchen Fluss es dabei explizit geht. Ach Leute, ich will euch doch weiterhin alle mögen, also hört doch mit dem Mist auf! Vielleicht gehört das auch gerade nicht hier rein, aber ich fühle mich dabei so einsam. Ich habe kürzlich einen schönen Film mit Susan Sarandon gesehen und muss nun immer an den Schwachsinn denken, den sie labert. Das hat mir absolut den Genuss an dem Film genommen.

Wo wir nun über eine nicht so gelungene Doku sprachen: Was ist denn für dich ein gelungenes Beispiel einer guten Musikdokumentation?

Ich finde "What happened. Miss Simone?" sehr gut. Was ich an der Doku so toll finde, wie behutsam sie mit Nina Simone umgeht, auch mit der Dunkelheit, die sie stets umgab. Sie hatte ja in den Achtzigern ein kleines Comeback dank eines Werbespots und kam auch nach Hamburg in die Fabrik. Leider konnte ich mir damals keine Karte leisten, wäre aber gerne hingegangen. Du siehst jedenfalls in diesen Clips auf Youtube, wie sie total verbittert auf die Bühne kommt, erst nochmal über die Location abrotzt und dann einfach wie die Göttin singt, die sie nun mal war.

Kann auch sehr "The Allins" empfehlen. Eine Doku über G.G.Allin, aber auch in erster Linie über seine Mutter, die trotzdem so viel Liebe für ihre beiden dysfunktionalen Söhne aufbringt.

Ok, nun hast du mich damit angefixt und ich will das auch sehen. Rückblickend betrachtet, also mit dem Wissen was wir heute haben, sind diese legendären Rock'n'-Roll-Typen und charismatischen Diven eigentlich unbehandelte, arme Irre.

Wobei Männern dann meistens ein Genie unterstellt wird und Frauen die Rolle als hysterische Verrückte bekommen.

Das mag im Einzelnen sein. Früher hat man Frauen ausgegrenzt, in dem man sie als schwierig bezeichnete. Aber naja, mit der Vokabel hat man auch männliche, unliebsame Künstler gecancelt. Es gab schon ordentliche Bekloppte wie Brian Jones von den Rolling Stones, dessen Verhalten als geiles Rocker-Verhalten interpretiert wurde. Der hat in seiner Hotelsuite auf den Teppich gekackt. Das ist doch gestört und nicht okay! Der hätte dringend mit jemandem über seine Probleme reden müssen. Oder P. Diddy, über den man doch schon seit Jahren nur ekliges Zeug hört.

Hoffentlich hört man nicht eines Tages auch etwas Ähnliches aus der Hamburger Schule. Das kann ich mir aber auch nur schwer vorstellen.

Ich habe diesbezüglich nie was gehört. Es gab da ein paar harmlose Affären untereinander, aber im Grunde genommen waren wir Jungs in der Szene viel zu unbedarft und auch gar keine Macker-Typen. Wir brauchten die Musik deswegen umso mehr: Um uns mitzuteilen, weil wir das im Alltag nicht gut konnten.

Du spielst morgen ein Konzert für Kinder. Ist das ein angenehmeres Publikum als auf Facebook?

Haha, nein! Das sind aber die schönsten Konzerte, weil ich da mit meiner Tochter Belinda zusammen spiele. Wir fahren morgen gemeinsam zum Bodensee, nach Friedrichshafen. Meine Tochter hat auch schon so viel bei den Konzerten gelernt und nun ihr Solodebüt draußen. Ich freue mich jedenfalls. Wir fahren in den Süden, in die Sonne. Mein Leben könnte gerade nicht besser sein.

Das ist ein doch ein sehr schönes Schlusswort. Danke, Bernd.

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4 Kommentare mit 8 Antworten

  • Vor 14 Tagen

    Ach Jochen, wir vermissen dich alle.

  • Vor 14 Tagen

    Was ein schönes Interview. Bitte mehr davon. Endlich mal jemand, der nicht nur ständig über sein neues bestes Album aller Zeiten faselt, sondern echt was zu sagen hat. Interviews mit Musikern langweilen mich seit langem. Aber dieses macht Hoffnung.

  • Vor 14 Tagen

    Begemann ist ein Schlagerfuzzi, der sich und die langweilige Hamburger Schule für wichtig hält. Zudem ist er ein reaktionäres Arschloch und Geschichtsklitterer. Auf seinem Facebook-Profil behauptet er, dass die Sowjetunion, zusammen mit Hitler, den II. Weltkrieg begonnen habe. Geschichtsvergessener ist kaum möglich.

    • Vor 14 Tagen

      Wer hat denn den 2.WK begonnen und wie?

    • Vor 13 Tagen

      Es ist an infamer Widerwärtigkeit nicht zu überbieten, die Sowjetunion, die 24 Millionen Kriegstote zu beklagen hatte, zu beschuldigen, sie habe den Zweiten Weltkrieg angezettelt. Den Kriegsbeginn hat einzig das faschistische Deutschland zu verantworten, ebenso wie den Vernichtungsfeldzug gegen die Sowjetunion, 1941.

    • Vor 13 Tagen

      Dann hat die Sowjetunion nicht die Hälfte Polens geraubt? Icj denke schon. Abgesehen davon ist halt nicht nur Hitlerdeutschland ein Vernichtungsregime gewesen, Stalins UdSSR war es auch und ein Teil der sowjetischen Kriegstoten wurden von den Sowjets selbst verursacht.

    • Vor 13 Tagen

      @Artaudist:
      Was hat denn Bernd Begemann genau gesagt? Du darfst ihn ruhig wörtlich zitieren.
      Und daß Stalin mit dem Nichtangriffspakt Hitler einen Freifahrtschein ausgestellt hat, ausdrücklich auf daß dieser Polen überfallen kann, und daß Stalin ebenfalls munter in seinem Umfeld und in seinem Volk herumgemordet und -geschlachtet hat, wollen wir bitte bei allem Geflenne über die Toten der Sowjetunion nicht vergessen, gelle? Nein, es fällt mir nicht ein, irgendwelche Tote aufzuwiegen. Aber mit einseitigen Betrachtungen wird man weder dem einen noch dem anderen Arschloch gerecht.
      Gruß
      Skywise

    • Vor 13 Tagen

      "Es ist an infamer Widerwärtigkeit nicht zu überbieten, die Sowjetunion, die 24 Millionen Kriegstote zu beklagen hatte, zu beschuldigen, sie habe den Zweiten Weltkrieg angezettelt"

      Und daa ist nichtmal ein Argument. Die Anzahl der Kriegstoten hat nichts damit zu tun, wer angefangen hat.

    • Vor 12 Tagen

      Will mal widersprechen - ein Arschloch scheint mir Begemann überhaupt nicht zu sein. Vielleicht isser etwas nostalglisch-verklärt - aber wer ist das nicht?

      Zum 2. WK gehört besonders heute wieder überbetont, daß die Reihenfolge "Sowjetunion und Hitler" in der Frage des Anfangs und speziell der Verantwortung ziemlich dumm wäre. Vor jedem Krieg gibt es komplexe Voraussetzungen, aber die Frage, wer den 2. Weltkrieg begonnen hat, MUSS erst mal ganz pauschal mit "die Deutschen" beantwortet werden.

  • Vor 12 Tagen

    Da wird dem Bernd und dem Jochen in der einstündigen Doku nicht gehuldigt, also spricht er der Journalistin jede Fachkompetenz ab.
    Da wagt es Christiane Rösinger von toxischem Männerumfeld zu sprechen, da wird moniert, das sie sich zum Opfer stilisieren würde und das keinem hilft. Es wird wohl leider immer alte weiße Männer geben, die Frauen erklären, das sie keine Opfer sind und sich nicht so anstellen sollen. Bernd wurde angeblich von den Goldenen Zitronen ect. gedisst..klar, das ist dann keine Opfer-Erzählung.
    Armer, armer Bürger Bernd!

    • Vor 12 Tagen

      "Da wird dem Bernd und dem Jochen in der einstündigen Doku nicht gehuldigt, also spricht er der Journalistin jede Fachkompetenz ab."
      Tut er das? Hab' ich so nicht herauslesen können, weder aus diesem Interview, schon mal gar nicht aus der ganzen ellenlangen Diskussion, soweit ich sie verfolgt habe (ich gehe davon aus, den Hauptteil hab' ich mitgekriegt).
      Ich glaub', letzten Endes wäre es Bernd Begemann ziemlich wurscht gewesen, ob er genannt wird oder nicht. Aber er sähe gern die Arbeit der Gärtner wenigstens gewürdigt, die den Boden bereitet, die Saat ausgelegt, die Pflänzchen gewässert und anschließend fleißig gehegt haben, bis die ersten Früchte gewachsen sind. Macht man ja auch normalerweise bei Dokus so, daß man sich erst mal mit der Ausgangssituation beschäftigt und der darauf aufbauenden Entwicklung, Frau Geier scheint aber erst die Früchte ab der zweiten Generation für erwähnenswert gehalten zu haben.
      Bernd Begemann sagt ja nicht, daß Frau Geier keine Ahnung habe, er sagt halt nur sinngemäß, daß er die Doku lieber unter dem Titel "Was Frau Geier halt von der Hamburger Schule so mitgekriegt hat" gesehen hätte.

      "Da wagt es Christiane Rösinger von toxischem Männerumfeld zu sprechen, da wird moniert, das sie sich zum Opfer stilisieren würde und das keinem hilft."
      Stimmt doch im Prinzip ...? Beides.
      Nix gegen Frau Rösinger, ganz im Gegenteil, aber ich glaube, hier hat sie etwas in den falschen Hals gekriegt. Vielleicht war sie auch wegen irgendeines "Tatorts" und der Welle, die sie damit geschlagen hat, geistig etwas zu sehr in diese Richtung unterwegs - keine Ahnung.
      Jedenfalls - wenn Frau Rösinger von einem toxischen Männerumfeld spricht im Rahmen der Hamburger Schule, glaube ich das ungebremst. Denn dazu gibt es auch noch andere, nicht ausschließlich weibliche Stimmen, die das mal mehr, mal weniger offen bestätigt haben. Allerdings - was hat das mit der eigentlichen Diskussion zu tun, die von Bernd Begemann losgetreten wurde? Oder mit Bernd Begemann persönlich?

      "Es wird wohl leider immer alte weiße Männer geben, die Frauen erklären, das sie keine Opfer sind und sich nicht so anstellen sollen."
      Na ja, aber das tut Bernd Begemann doch nicht. Im Kern sagt er ja: "Ich war doch der letzte, der euch im Weg stand, und damit meine ich nicht, daß ich der Endgegner war, sondern daß ich mich aktiv für euch eingesetzt habe", und daß das keine falsche Selbsteinschätzung ist, wurde ja auch im Rahmen der Diskussion von verschiedenen Seiten bestätigt. Und er müßte mit ziemlich großen Scheuklappen gesegnet gewesen sein, wenn er nicht mitbekommen hätte, was Mitte der 90er so alles an Kommentaren in Richtung "Frau am Mikro" oder generell in Richtung "Frauen und Politik" unterwegs war. Ich sach' ma: manche Leute haben echt Schwein, daß es damals noch kein nennenswertes Internet gab, das ihre Kommentare bis in alle Ewigkeit erhält. Und so weibliche Repräsen-Tanten wie etwa "Weil ich ein Mädchen bin" Lucilectric oder die ebenso hirn- wie tatenlos "Girl Power" blökenden "Wannabe"-Scheiß Girls haben - hoffentlich ungewollt - dem Feminismus damals auch einige argumentatorische Wässerchen abgegraben. Der Spiegel sowieso ... war generell keine gute Zeit für Frauen, die 'ne Aussage nach außen tragen wollten.

      "Bernd wurde angeblich von den Goldenen Zitronen ect. gedisst..klar, das ist dann keine Opfer-Erzählung."
      Die Zitronen oder zumindest Schorsch Kamerun hat sich herablassend zu Begemann geäußert, das stimmt. Was ich aber auch verstehen kann, denn die Zitronen kamen mit der auslaufenden NDW hoch und waren deutlich vom Punk geprägt, jemand wie Bernd Begemann paßt mit seinen Liedern hervorragend in ihr Beuteschema. Wenn Bernd Begemann sagt, daß die Zitronen seiner Meinung nach nicht zur Hamburger Schule gehören, würde ich ihm auch zustimmen, denn die Hamburger Schule stand zu Beginn auf Indie-Füßen; die Goldenen Zitronen fuhren dagegen bereits musikalisch etwas wild durchs Gelände und hatten eine klare sozialkritische Agenda. Rein organisatorisch fanden die Zitronen und die Hamburger Schule erst mal parallel statt. Sehr wahrscheinlich, daß die Zitronen, ebenso wie Rocko Schamoni oder sonstige Akteure, die eine oder andere Inspiration lieferten, die zu einer musikalischen oder inhaltlichen Verzweigung der Hauptstraße der Hamburger Schule führten, so ganz ohne Einfluß waren und sind sie ja auch nicht. In einer Doku über die Hamburger Schule sind sie jedenfalls nicht so ganz fehl am Platz, aber die Aussage ist ungefähr so sinnvoll wie "Auch diese Sackgasse gehört zu meiner Stadt".
      Sagen wir mal: ich hab' unlängst feststellen dürfen, daß es mir überhaupt keinen Spaß macht, wenn mir jemand von der Seitenlinie ans Bein pinkelt, der von meinem Spiel keine Ahnung hat. Insofern verstehe ich auch Bernd Begemann, der die Straße mitgebaut hat, die zur Hamburger Schule führt, wenn jemand von den Leuten seinen Strahl auf ihn richtet, die die Straße mitgebaut haben, die von der Hamburger Schule weg führen.
      Gruß
      Skywise

    • Vor 12 Tagen

      Sehe ich wie Skywise.
      Im Übrigen ufert das hier jetzt, an Wolfgang Zechner anknüpfend, in Diskurspopdiskursdiskurs aus.