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Rap Wieder Hart

"Wut kann ich im Rap ganz anders transportieren als mit akustischer Gitarre. Es ist härter, und diese Härte brauche ich ab und zu." Haszcara hat das kürzlich gesagt, in einem Bericht des Tagesspiegels über die Workshops, die sie anbietet. Ja, so gehts uns doch allen hin und wieder, nicht wahr?

... müsste uns Asche dann nicht wie unser Messias vorkommen? Er manifestiert sich jedenfalls in dem Selbstverständnis, er sei gekommen, um "Rap Wieder Hart" zu machen. Na, hurra, hören wir doch mal:

So, so. So schaut sie also aus, diese neue deutsche Härte im Rap: tausendmal gehörte Ansagen in Richtung der üblichen Adressaten, "die Szene", TikToker und Shindy auf einem schwülstigen, dabei total saftlosen Streicherbeat. Nicht dass ich hier eine lyrische oder produktionstechnische Offenbarung erwartet hätte, aber ... ich bin schon ein bisschen unterwältigt.

Dafür entschädigt mich das zugehörige Video für ALLES. Wie sehr das in seiner vollkommenen Ideenlosigkeit wie eine Chimäre aus BWM-Werbespot, Fitnessstudio-Reklame und Boybandvideo aus den 90ern aussieht, ist pure Comedy. Asche steht da, adrett frisiert, abwechselnd in Schwarz oder - Free ya tittz! - mit blanker, natürlich wie gemeißelter Brust, mal mit, mal ohne Bandana vor dem hübschen Gesicht. Im Hobbykeller oder im Regen stemmt er Gewichte, posiert dekorativ vor einem Auto, schaut nachdenklich zu Boden ... viel Pinup-Kalender-tauglicher haben das Take That seinerzeit auch nicht hinbekommen. Ich hab' gut gelacht, vielen Dank.

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