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Mittelmeer-Flavour

Pashanims jüngste EP ging mir nicht so gut rein. Schade, weil ich eigentlich recht viel von der Musik von diesem Dude halte. Aber vermutlich war ich nicht allein damit. Ich habe selten einen Track gehört, der so sehr "Fuck it, wir machen einfach dasselbe wie am Anfang!" schreit wie "Mittelmeer".

Das meine ich wortwörtlich: Der Song basiert auf der gleichen "Sonnenbank Flavour"-Interpolation wie schon "Kleiner Prinz", nur diesmal eben im Beat statt im Flow. Trotzdem sind das sehr ähnliche Songs. Thematisch erzählt Pashanim hier eine scheiternde Beziehung mit seiner Sehnsucht nach langen Roadtrips ans Mittelmeer nach. Irgendwie ist das wieder sehr effektives Pashanim-Storytelling. Unfähig, wirklich über die betreffende Frau zu reden, reiht er eine extrem lange Liste mondäner Details dieser immens langen Autofahrt ans Meer aneinander.

Das illustriert nicht nur die Mühe, die er auf sich nimmt, sondern macht zwei Dinge gleichzeitig: einmal sein bescheuert effektives Nostalgie-Voodoo, weil viele Leute extrem viel emotionale Aufladung daraus ziehen, ihre eigenen Ans-Meer-Fahren-Erfahrung gespiegelt zu sehen. Nachdem Pashanim uns dann alle in unserer tiefsten kindlichen Ozeansehnsucht erwischt hat, nimmt er den aufgemachten Gefühlskanister und schmeißt ihn auf diese Frau. Er muss es gar nicht mehr aussprechen. Er hat es sich so leicht gemacht, aber es funktioniert so fies gut. He can't keep getting away with it!

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