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Kraaazzyy

Ebenfalls will ich noch kurz einstreuen, dass ich in der letzten Woche, nachdem ihm Alphonso Pierre bei Pitchfork in seiner Kolumne noch mal eine kleine Huldigung schrieb, ziemlich viel Black Kray (bzw Sickboyrari) gehört habe. Mir war der Rapper aus Richmond schon lange ein Begriff, und man hört immer wieder, wie unglaublich einflussreich er auf den gesamten Untergrund in den frühen 2010er Jahren gewesen ist, aber wirklich musikalisch auseinandergesetzt habe ich mich noch nie mit ihm.

Ich habe mir jetzt mal seine am meisten gefeierten Tapes "700 Degreez" und "Crack Cloud$ Over Arts Kitchen" reingezogen und kann sagen, dass ich den Hype durchaus verstehe. Besonders "700 Degreez" hält einige absolute Juwelen bereit, die offensichtlich den Grundstein für die Musik der GothboiClique und insbesondere Lil Peep legten.

Allen voran "Stevie J And Joseline", der wirklich wie die Blaupause für Peeps erste Tapes klingt und aus dem Stand zu den besten Emo Rap-Songs gehört, die ich aus dieser Ära gehört habe. Wie Kray sich hier mit gebrochenem Herzen durch seine Verses nuschelt und sich am Ende mit dem Sample abwechselt, bildet eine so dicke Atmosphäre, dass man den Sommerregen förmlich auf der Zunge spürt. Aber auch Songs wie "Lil Kim", "Lil Shyne" oder die absolut grandiose Bladee-Kollabo "7 Roses" nehmen schon viele der Sounds vorweg, die mit Cloud-Rapp erst Jahre später so wirklich im Mainstream ankommen. Das fühlt sich retrospektiv für jemanden, der bislang nicht allzu viel Berührungspunkte mit Kray hatte, wie eine kleine Offenbarung an.

In Gänze sind mir seine Tapes zwar ein wenig zu zäh und messy, aber die Highlights sollte man defintiv mal gehört haben.

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