Sheryl Crow hat eine wahrhaft revolutionäre Idee, wie der Klimawandel noch aufzuhalten sei. Einfach beim Hintern abwischen nur noch ein Blatt Klopapier verwenden, dann regeneriert sich das Klima wieder.

Washington (alc) - Fest steht: Die Klimaerwärmung hat ernsthafte Konsequenzen für die Gesundheit vieler Menschen. Dass aber mittlerweile die Sonne so sehr vom Himmel brutzelt, dass die Strahlen das Gehirn einiger Prominenter austrocknet, überrascht dennoch.

So hat Sheryl Crow in ihrem Tourblog im Rahmen der Stop Global Warming-Tour den unglaublich klingenden Vorschlag gemacht, den Wald und das Klima zu retten, indem man bei jeder Sitzung in Zukunft nur noch ein (!) Blatt Klopapier verwende. "Außer natürlich in diesen nervigen Situationen, in denen man zwei bis drei benötigt" so die Sängerin.

Das erinnert fatal an Tony Blairs sackdoofe Aktion, normale Glühbirnen in seinem Haus in der Downing Street durch Energiesparlampen zu ersetzen, anstatt sich dafür stark zu machen, dass in Großbritannien endlich einmal isolierte Fenster zu einer Normalität werden. Sheryl geht aber noch weiter und hat angeblich eine eigene Erfindung in Planung, einen abnehmbaren Ärmel, den man nach dem Essen und dem Säubern des Plappermäulchens durch einen neuen ersetzen könnte.

Das Medienecho auf diese Äußerungen reichen von Ungläubigkeit bis hin zu offenem Spott. Einziges Problem an der Geschichte, es handelte sich um einen Scherz: "And by the way guys, the toilet paper thing ... it was a JOKE!!" Wie so oft gilt auch hier: Ironie versteht jeder.

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Live Earth Mega-Konzert für den Klimaschutz

Ein Mega-Konzert rollt auf uns zu: Der ehemalige US-Vizepräsident Al Gore stellte gestern in L.A. seine Pläne für Live Earth vor. Bei dem Event sollen am 07.07.07 mehr als 100 Bands in sieben Weltstädten für den Klimaschutz spielen, darunter die Red Hot Chili Peppers, die Black Eyed Peas, Lenny Kravitz oder Bon Jovi.

laut.de-Porträt Sheryl Crow

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35 Kommentare

  • Vor 17 Jahren

    Auf den ersten Metern hatte ich echt Angst, laut.de wär der BLÖD-Zeitung auf den Leim gegangen, die haben den Joke nämlich garnicht verstanden...es lebe die Ironie!

  • Vor 17 Jahren

    Ja, aber so recht vertsehe ich die Relevanz der News nicht. Bin zwar eigtl. der Letzte der sich über so etwas aufregt, aber man hätte doch etwas ausdrücklicher (schon in der Überschrift) die Fehlinterpretation etwaiger Medien mit anmerken können. Es sei denn, es will ihr jmd. etwas böses. ;)

  • Vor 17 Jahren

    Sinnvoll sparen ja, sinnlose Selbstkasteiung nein. Das ist aber genau das Problem mit vielen Extrem-Ökos: Ihre Forderungen sind zu extrem, und verschrecken die Mehrheit der Leute so nachhaltig, dass diese sich zukünftig sämtlichen Vorschlägen aus diesem Lager verschließen.

    Die Klopapier-Blatt-Rationierung ist z.B. so absurd, dass man es eigentlich gleich als Witz hätte erkennen müssen. Nur gibt es leider wirklich Spinner, die einen derartigen Mist ernsthaft vertreten.

    Und gerade wenn es um Hygiene geht, reagieren viele Leute recht empfindlich.

    Wenn mir jemand ernsthaft nahelegen wollte, ich solle in Zukunft gerade da sparen, hätte ich tatsächlich ein Problem damit.

  • Vor 17 Jahren

    Du neigst gerne zu Übertreibungen, die so einfach falsch sind. Wenn du meine Aussagen mal in Ruhe durchlesen würdest, könntest du eine differenzierte Meinung darin erkennen. Einfach global über den Wald zu reden ist quatsch, weil man da allein schon zwischen verschiedenen Waldnutzungsformen unterscheiden muss. Und ein genutzter Wirtschaftswald wie in Deutschland ist einfach was anderes als ein ausgebeuteter Naturwald wie im Amazonasbecken. Wenn du nicht in der Lage bist (sein willst) differenziert zu denken, unterschiedliche Situationen auch als solche zu erkennen, können wir uns das hier gleich sparen.

    Der Film ist eigentlich die 08/15 Standard Propaganda der Hanf Lobby. Teilweise sehr gut, tlw. wird auch nur die halbe Wahrheit gesagt.

    Den Teil über Hanf als Rohstoff für Papier war gut. Das Problem bei der Zellstoffgewinnung aus Holz liegt am hohen Ligninanteil (Holzstoff). Das Lignin gibt dem Holz die Festigkeit im Vergleich zu einjährigen Pflanzen wie Hanf. Da man aus Hanf kein Lignin abscheiden muss ist die Produktion von Papier leichter, billiger und umweltverträglicher. Der Brite mit dem Hanfpapier hat aber selber gesagt, dass sein Problem nicht nur daran liegt genug Nutzhanf zu bekommen sondern auch darin, dass es einfach nicht genug Erfahrung bzw. Maschinenkapazitäten gibt um wirklich mit Zellulose aus Bäumen konkurrieren zu können.

    Der Teil über die Bretter aus Hanffasern war ziemlich irreführend. Es handelt sich bei diesen Brettern um sogenannte OSB (oriented strain boards)Platten. Diese sind ganz ok für leichten Möbelbau oder auch für den Innenausbau bzw. Außenwände in der amerikanischen Leichtbauweise. Sie eignen sich aber in keiner Weise für selbsttragende Konstruktionen. Wofür dann wieder Holz gebraucht wird. Auch ist ihre Herstellung sehr chemie- und energieintensiv. Da wie ja oben erwähnt Hanf sehr geringe Ligninanteile enthält bezweifel ich, dass Hanf OSBs so stabil sind wie welche aus Holzschnitzeln. Darüberhinaus vergisst der Film einfach zu erwähnen, dass die dort wachsenden Sequoias (Redwoods) extrem kurzfaserig sind und sich nicht wirklich zur Herstellung von Bauholz eignet. Deswegen werden sie klein gehäckselt.

    Holz ist genauso wie Hanf ein nachwachsender Rohstoff. Er braucht halt nur ein bisschen länger als Hanf und der Wald gibt nebenbei noch nen prima Lebensraum für Tiere und Pflanzen ab. Indem man ihn umsichtig nutzt und nicht mehr Holz entnimmt als nachwächst ist der Wald auch nicht durch die Holznutzung bedroht. Selbstverständlich werden Holzprodukte dadurch teurer, aber das ist der Preis den man dafür zahlen muss. Gefährlich wird es erst wenn die Gier kommt und man auf kurzfristige Gewinne schielt. Den Menschen in den Regenwaldstaaten beizubringen wie man Wald vernünftig nutzt bzw. ihnen zusätzliche Einkommensquellen eröffnen ist das beste was man zur Rettung des Waldes machen kann.

    Ich bin jederzeit für eine Nutzung von Hanf - sowohl der Faser als auch der Blüte – nur glaub ich nicht, dass dadurch die Abholzung der Tropen aufgehalten werden kann. Es hört sich so einfach an: Hanf auf die Felder rettet die Wälder, ist aber nichts anderes als eine wildromantische Vorstellung. Die Böden auf denen der Regenwald steht sind größtenteils sehr dünne Chaolinböden, ein nährstoffarmer Ton, der sich für die intensive landwirtschaftliche Nutzung nicht wirklich eignet da er schnell auslaugt. Eine ernsthafte produktive Landwirtschaft ist auf Dauer nicht möglich. Seltsamerweise wird trotzdem der Regenwald gerodet um Platz für Weideland, Soja, Ölpalmen usw. zu machen. Das heißt in dem Moment wo es eine Möglichkeit gibt Geld ohne den Wald zu machen, wird der Wald eingestampft. Also selbst wenn Menschen in der 3. Welt die Möglichkeit bekommen würden Hanf anzubauen, würde es dem Regenwald kein bisschen besser gehen.

    Hanf kann sicherlich regional den Wald entlasten. Die Abholzung des Regenwaldes wirst du damit aber nicht aufhalten können. Holz ist mit all seinen Vorteilen als Rohstoff einfach nicht zu ersetzen und wird immer genutzt werden. Es ist möglich den Wald so zu nutzen, dass er Holz liefert und uns gleichzeitig erhalten bleibt.

    btw

    Überleg dir mal wenn wir wirklich Papier, Textilien Bretter, Öl usw... ausschließlich aus Hanf herstellen wollen erstickt die Welt in Monokulturen. Das findet dann noch nicht mal ein 16 jähriger Rastafari cool, von der ökologischen Katastrophe mal ganz abgesehen...

    btw²

    Das fossile Zeitalter wird zu Ende gehen. Viele Erdölprodukte die wir jeden Tag selbstverständlich nutzen werden in Zukunft aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden. Fruchtbare für die Landwirtschaft geeignete Flächen sind weltweit begrenzt, und werden aller Wahrscheinlichkeit nach auch noch – dem Klimawandel sei dank - abnehmen. Insofern wird dann auch wesentlich genauer darauf geachtet werden welche Pflanzen an welchen Standorten die höchste Ausbeute bringen, und es wird jeder nachwachsende Rohstoff genutzt werden, also auch der Wald. Es kommt drauf an wie man ihn nutzt...

  • Vor 17 Jahren

    @Theophob («
    Du neigst gerne zu Übertreibungen, die so einfach falsch sind. Wenn du meine Aussagen mal in Ruhe durchlesen würdest, könntest du eine differenzierte Meinung darin erkennen. »):

    Wo ich jetzt übertrieben habe ist mir nicht ganz klar. Kann sein, dass ich die Abholzung der Wälder als Umweltzerstörungs-Faktor zu dramatisch gesehen habe. Das Deine Meinung iin Bezug auf das Thema durchaus differenziert ist, habe ich auch nicht in Frage gestellt. Ich fand nur wir reden aneinander vorbei, da ich mich auf die globale Waldsituation bezogen habe, Du Dich auf die nationale.

    Sorry nochmal an dieser Stelle für das (diesmal) vollkommen übereilte auspacken der Nazikeule. Aber wer konnte Ahnen, dass wir es hier mit einem echten Waldexperten zu tun haben?
    @Theophob («
    Einfach global über den Wald zu reden ist quatsch, weil man da allein schon zwischen verschiedenen Waldnutzungsformen unterscheiden muss. Und ein genutzter Wirtschaftswald wie in Deutschland ist einfach was anderes als ein ausgebeuteter Naturwald wie im Amazonasbecken. Wenn du nicht in der Lage bist (sein willst) differenziert zu denken, unterschiedliche Situationen auch als solche zu erkennen, können wir uns das hier gleich sparen. »):

    Dank der Diskussion mit Dir werde ich zukünftig vielleicht eher in der Lage sein, dass Thema Wald differenzierter zu betrachten.

    Aber mir hier gleich so Vorwurfsvoll zu entgegnen, nur weil ich eben mal (im Vergleich zu Dir) keine Ahnung habe, ist auch nicht sonderlich differenziert...
    @Theophob («

    Hanf kann sicherlich regional den Wald entlasten. Die Abholzung des Regenwaldes wirst du damit aber nicht aufhalten können. Holz ist mit all seinen Vorteilen als Rohstoff einfach nicht zu ersetzen und wird immer genutzt werden. Es ist möglich den Wald so zu nutzen, dass er Holz liefert und uns gleichzeitig erhalten bleibt.

    [...]

    Überleg dir mal wenn wir wirklich Papier, Textilien Bretter, Öl usw... ausschließlich aus Hanf herstellen wollen erstickt die Welt in Monokulturen. Das findet dann noch nicht mal ein 16 jähriger Rastafari cool, von der ökologischen Katastrophe mal ganz abgesehen... »):

    WORD.

    Ich habe aber auch nicht gefordert, dass sämtliche benötigte Energie, Papierfasern und Baustoffe nur noch aus Hanf hergestellt werden dürfen. Ich sagte nur, dass sich durchaus eine Chance bietet, durch den Anbau von Hanf umweltrisiken zu mindern. Natürlich muss er dazu sinnvoll angebaut werden. Das Monokulturen für unser Ökosystem schädlich sind, lernt man ja bereits in der 4. Klasse.

    Und das es außer Hanf auch noch Leinen, Holz, Raps und vermutlich 1 Millionen anderer regenerativer Energie- und Rohstoffquellen gibt ist mir ja ebenfalls klar.

    Einig sind wir uns also 100%ig: Die sinnvolle Verwendung nachwachsender Rohstoffe ist ganz allgemein ein erstrebenswertes Ziel.

    Natürlich muss auch bei einer dazu notwendigen Umstellung unserer Landwirtschaft ökologische Risiken wie sie eben z.B. durch Monokulturen entstehen beachtet werden. Das hatte ich bisher einfach mal vorausgesetzt.

    Und auch wenn Dir wohl vor allem meine Fixierung auf Hanf als den nachwachsenden Rohstoff schlechthin negativ aufgestoßen ist, muss man doch zugeben, dass dieser geholfen hat die Debatte über regenerative Energien stärker in die Öffentlichkeit zu rücken und vor allem auch die extreme Linke für umweltpolitische Probleme sensibilisiert hat.

    BTW: Die Ford Hanfkarosserie aus dem film war ja wohl der Hammer!

    ;)

  • Vor 17 Jahren

    seid ruhig,
    ich stelle mir gerade Sheryl Crow vor, wie sie sich "All I wanna do"-pfeifend mit nur EINEM Blatt Klopapier den Ballonknoten säubert, sexy...