Habemus Superstar! Zu später Stunde stand es endlich fest: Mark Medlock gewinnt das Finale von Deutschland Sucht Den Superstar mit überwältigender Mehrheit der Stimmen.

Köln (alc) - Das Drama hat ein versöhnliches Ende gefunden. Der 'Offebacher Bub' schlägt das Bayrische Phlegma und ist somit offiziell Deutschlands next Superstar. Zumindest laut Definition von RTL und Co.

Mit knapp 78% der Anrufer fiel der Sieg des Hessen zudem überwältigend erdrutschartig aus; das erwartete Herzschlagfinale fand nicht statt. Ein nicht wirklich bombastischer Medlock überrollte mit solidem stimmlichen Handwerk den Mädchenschwarm und Traum kinderloser Hausfrauen Martin Stosch.

Der Ablauf des zum Duell hochstilisierten Abends sah vor, dass die Kandidaten jeweils drei Songs singen sollten. Zum einen ihr Lieblingslied, einen Track, den sie im Laufe des Castings am besten hin bekamen und als krönenden Abschluss ein extra für sie komponiertes Stück. Stosch musste jeweils vor Medlock an den Start. Mit seinen stimmlichen Voraussetzungen war es fast unmöglich, Medlock das Wasser zu reichen.

Da Stosch das Geheimnis des Entertainens bis zum Beginn des Finales ebenfalls nicht fand, gab er eben die gewohnte Drögness zum Besten. Hauchsingend hangelte er sich durch "Life Is A Rollercoaster" von Ronan Keating, vollführte bei "Crazy Little Thing Called Love" denselben Kniefall, den er zuvor bereits in einer der Mottoshows aufs Parkett legte. Dank eines opulenten Gospel-Chors ging er im finalen "I Can Reach Heaven From Here" nicht unter, die Damen und Herren geleiteten ihn durch die letzten Takte.

Die Juryurteile beschränkten sich auf einen piep piep piep, wir ham' uns alle lieb-Konsens, der beinhaltete, dass alles supi gelaufen sei, alle ihren Spaß hatten und gefälligst anrufen müssten. Im Gegensatz zu den vergangenen Shows, als die Zuschauer erst anrufen durften, als sämtliche Darbietungen über die Bühne gegangen waren, hieß es diesmal schon nach dem ersten Song: Bitte zum Telefon greifen. Auch eine Möglichkeit, die Kuh noch einmal so richtig zu melken bis die Zitzen glühen.

Medlocks Songauswahl beschränkte sich auf eine Schmusenummer zu Ehren seiner verstorbenen Mutter ("What A Wonderful World"), einer Schmusenummer um der Schmusenummer Willen ("Easy") und eine Schmusenummer aus Bohlens Feder ("Now Or Never"). Derart niedergeschmust streckte das Jury-Trio - wie schon bei Stosch - die Waffen und verkündete: ja was eigentlich? Auf jeden Fall nichts von Belang, denn an diesem Abend war einfach alles toll und geil und rosarot.

Die zwischenzeitliche Unterbrechung bis zur Urteilsverkündung entpuppte sich als gefährliche Falle, denn von der Finalshow gelangweilt, musste man entweder zu hektoliterweise Kaffee greifen oder sich den Wecker auf 23:10 stellen, um nicht in Morpheus' Armen zu weilen, wenn der nächste Superhecht das Podest besteigt.

Tooske Ragas, die legitime Nachfolgerin von Alfred Jodocus Kwak ("Warum Bin Ich So Fröhlich?"), und ihr dauergrinsendes männliches Pendant kamen dann aber überraschend schnell zum Punkt und kürten Mark Medlock zur Erleichterung der Nation zum neuen Superstar. Die Fans von Mark Medlock meuchelten mit 77,8% der Stimmen förmlich die Hoffnungen von Martin Stosch nieder. Im Anschluss ging das homoerotische Geplänkel zwischen Medlock und Bohlen mit verbalem An-den-Po-Fassen weiter. Dem Modern Talking-Gitarristen standen sogar Tränen der Rührung in den Augen. Dieter möchte den neuen Supermark bald seiner Familie vorstellen. Wie sagte doch schon Jürgen Marcus: "Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben" ...

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Mark Medlock

Mark Medlock,  | © LAUT AG (Fotograf: Peter Wafzig) Mark Medlock,  | © LAUT AG (Fotograf: Peter Wafzig) Mark Medlock,  | © LAUT AG (Fotograf: Peter Wafzig) Mark Medlock,  | © LAUT AG (Fotograf: Peter Wafzig) Mark Medlock,  | © LAUT AG (Fotograf: Peter Wafzig) Mark Medlock,  | © LAUT AG (Fotograf: Peter Wafzig)

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41 Kommentare

  • Vor 17 Jahren

    Muharr! "verbales An-den-Po-Fassen". sährr schän!

  • Vor 17 Jahren

    Ich bin nun weiß Gott auch KEIN DSDS Fan, aber trotzdem finde ich es nur gut, dass diesmal NICHT ein zweiter Alexander Klaws gewählt wurde (Martin Stosch hatte zu dem doch so einige Parallelen ^^), sondern eine Soulstimme sondergleichen!!! Den Song von Bohlen für den Sieger hab ich leider nicht mehr gehört, aber ich denke es wird eh die Spitze der Charts erobern, genauso schnell wie der neue "Superstar" wieder in der Versenkung verschwinden wird.

  • Vor 17 Jahren

    Krrrchhh, der Artikel ist einfach nur geil geschrieben.

    Die leistung der beiden war aber echt zum Kotzen.

    Und das Lied von Bohlen. ...^^ einfach nur schlimm.