Nachdem die Diskussion um das neue Musikvideo "Stress" von Justice kein Ende nimmt, äußert sich das französische Duo nun in einer Pressemitteilung.

Paris (cat) - Die Diskussion um das neue Justice-Video "Stress" gerät mehr und mehr zu einer Debatte um die Grenzen künstlerischer Freiheit. "Gewaltverherrlichung" und "Stigmatisierung der Banlieue-Bewohner" sind integrale Stichworte des Diskurses. Während die Medienlandschaft noch nach der Intention des Elektro-Duos forscht, versuchen Justice selbst nun Ruhe in die Kontroverse zu bringen.

"Wir haben weder die Absicht noch die Legitimität, tiefgehend über soziale Probleme zu sprechen," erklären die Franzosen laut Spex in einer Pressemitteilung. Das umstrittene Video sei mit keinerlei stigmatisierenden, rassistischen oder gewaltglorifizierenden Absichten gedreht worden. Vielmehr sei "Stress" Ausdruck ihrer kreativen Freiheit und soll eine konstruktive Debatte anregen, "wie das Kino, die Literatur oder gegenwärtige Kunst es so oft machen."

Die Idee zum Video-Clip war, "einem im Radio nicht verbreitbaren Titel einen im Fernsehen nicht verbreitbaren Clip zu schenken", erkären Augé und de Rosnay. Dass das Resultat dermaßen umstritten sein würde und sie dadurch mit dermaßen schweren Themen konfrontiert würden, hatten die Musiker nicht erwartet. Allerdings waren sich Justice ob eventueller kritischer Interpretationen bewusst - und veröffentlichten den Clip daher ausschließlich auf der Webpage Kanye Wests.

Die Gedanken der Zuschauer zu beeinflussen sei laut Xavier und Gaspard definitiv nicht die Aufgabe von Kunst und Unterhaltung: "Wir haben immer dem Zuschauer die Wahl gelassen, dieses Video anzuschauen oder es zu ignorieren." Aus diesem Grund fiel auch die Entscheidung, keine Fernsehübertragungen des Clips zu erlauben. Material zu kontrollieren, das einmal in die Mühlen des Worldwidewebs gelangt ist, erweist sich allerdings als ein Ding der Unmöglichkeit.

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Justice

Justice,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Justice,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Justice,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Justice,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Justice,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Justice,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Justice,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Justice,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Justice,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Justice,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Justice,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Justice,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Justice,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Justice,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Justice,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Justice,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Justice,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Justice,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof)

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laut.de-Porträt Justice

"Because we are your friends / You'll never be alone again". Wer solche Freunde hat, fragt besser nicht nach Sonnenschein. Denn Justice sind so etwas …

31 Kommentare

  • Vor 16 Jahren

    Das war erstaunlich sachlich und gut argumentiert. Ich denke da kann man auch mal dem so zustimmen und sich wirklich besinnen. Ich sags ganz ehrlich, bisher lernte ich nur solche wie garret oder den sodbrennerhahn kennen und für die wollte ich mir eigentlich auch kein "positives" Image hier aufrecht erhalten. Vielleicht hab ich deswegen extra hier einige Posts extra provokativ verfasst. Wenn ich anfangs vernünftig schrieb, schrieb ein Garret beispielsweise: Deine Mudda! Gut, dachte ich mir, hiwer gibt es keine vernünftigen Leute also hau auch mal auf die Kacke. Das hier jetzt ist aber endlich mal ein fast schon vorbildlicher Post mit niveauvoller und doch derber Kritik und Appellieren an den gesunden Menschenverstand. Es stimmt schon, manchmal ist mir danach einfach mal wieder einen an Widerlichkeit und Boshaftigkeit kaum zu überbietenden Post zu platzieren. Ich kann aber kaum bestätigen im realen Leben auch so zu denken. Also ich werd in Zukunft mal ein Stück kürzer treten.

  • Vor 16 Jahren

    entschuldigung akzeptiert.

    es gibt hier im forum allgemein viele vernünftige leute. es sind nur eben oft nicht die auffälligsten und lautesten.

    da du ja augenscheinlich deutlich mehr niveau hast, als du bisweilen nach außen hin zeigst, würde ich dir allgemein nicht empfehlen, sich in streitigen auseinandersetzungen dem niveaugefälle der kontrahenten anzupassen. das bringt einen einfach nicht weiter.

    ps: sorry, das sollte jetzt nicht so belehrend klingen :D

  • Vor 16 Jahren

    Ich habe erst durch den News-Artikel vom Video erfahren und bin dann gleich mal zur DuRöhre gesegelt und hab’s mir angeschaut.

    Ich muss sagen das Video ist heftig - ohne das jetzt wertend zu meinen.
    Das Video geht unter die Haut und sollte bei einem Erwachsenen (und ich finde Jugendlichen sollte es nur bedingt zur Verfügung gestellt werden) vor allem zum Denken anregen. Egal zu welchem Schluss der Zuschauer kommt, das Video hat sein Ziel erreicht: Es will (Nachdenken) provozieren.

    Natürlich kann man jetzt streiten, in wie fern das Video Gewalt verherrlicht oder Stellung bezieht (immerhin tragen die Jugendlichen das Justice-Kreuz auf ihren Jacken, nicht aber die Polizisten).

    Ich für meinen Teil finde gut, dass auf eine Thematik hingewiesen wird, die international nicht die Aufmerksamkeit bekommt, die sie verdient. Es mag sein, dass wir Deutschen als direkte Nachbarn viel mehr davon mitbekommen was in den Banlieus vor sich geht, nicht desto trotz findet auch in Deutschland eine ziemliche Schwarz-Weiß-Zeichnung statt. In den Augen vieler Medien sind die Jugendlichen der Banlieus Verbrecher und Abschaum. Zu leicht vergessen wir, wie gut es uns geht und wie schlecht es viele Menschen haben!

    Nicht nur in den Banlieus von Paris, sondern auch in den Slums und Ghettos anderer Städte herrschen Zustände, die wir uns nicht vorstellen können, wollen oder die wir bewusst ignorieren – einfach aus Bequemlichkeit. Leider haben die realen Slums unserer Zeit wenig mit den Marketing-Ghettos zu tun, die von einigen Musikstars der Rap und HipHop-Szene propagiert werden.

    Noch ein letztes Wort zu Justice: Die Musik reisst mich mit und ist Klasse. Musiker sollten vor allem an ihrer Musik gemessen werden, aber das Video zu Stress hat dennoch „Spuren“ bei mir hinterlassen. Es mag legitim sein, dass eine Band ein Video in Auftrag gibt und auch veröffentlicht (egal, ob nur im Internet, denn es findet den Weg überall hin – gerade im Internet!). Dass das Justice-Symbol jedoch auf den Jacken der Randalierer zu finden ist, könnte der Schritt sein, der für mich „zu weit“ geht. Ganz sicher bin ich mir da jedoch nicht, denn auf der anderen Seite ist ein solches Video auch Zeichen dafür, dass man etwas für die Menschen der Banlieus (und nicht gegen!) sie tun muss.

    Peace