Schwere Unwetter wüteten in der vergangenen Nacht und heute morgen über Südwestdeutschland. Das Festivalgelände des Southside in Neuhausen ob Eck wurde heute morgen von Gewitter und Sturm in Mitleidenschaft gezogen. Ein Sanitäter kam ums Leben.

Konstanz/Neuhausen ob Eck (mmö) - Weltuntergangsstimmung in Baden-Württemberg. Am gestrigen Mittwochabend und am heutigen Donnerstagmorgen zogen starke Unwetter über den Südwesten. Der Sturm mit Windgeschwindigkeiten von rund 120 Km/h verwüstete Teile des Southside-Festivalgeländes in Neuhausen ob Eck. Das Werk der Naturgewalten konnte man live per Webcam verfolgen. Eigentlich sollte hier der Aufbau des Geländes dokumentiert werden.

Beim Einsturz eine großen Zeltes wurde ein Mensch getötet und zwei weitere lebensgefährlich verletzt. Rund dreißig Meter sei eine vier Meter lange Metallstange durch die Luft geschleudert worden, meldet der SWR. Diese bohrte sich in einen Rettungswagen, dabei starb ein Sanitäter, der sich in dem Wagen aufgehalten hatte.

Die Zeltbühne, auf der Deichkind, Dendemann, den Bromheads Jacket, Blood Brothers, Aerogramme und viele andere Bands auftreten sollten, wurde so sehr beschädigt, dass am Donnerstag Mittag noch nicht klar war, ob sie überhaupt wieder aufgebaut werden kann.

Zuerst meldete die Southside-Homepage, dass das Zelt nicht wieder hergestellt werden könne. Bernd Zerbin vom Southside-Veranstalter FKP Skorpio korrigierte dies auf Anfrage von laut.de und versicherte, dass man alles versuchen werde, die nötigen Ersatzteile zu beschaffen.

Was ein Totalausfall des Zelts für die dort angesetzten Bands bedeuten würde, konnte auch Zerbin noch nicht absehen. Wir halten Euch auf dem Laufenden. Auf jeden Fall bittet das Southside alle Festivalgänger, ihre Anreise auf den morgigen Freitag zu verschieben, weil es noch viel zu reparieren gebe.

Oliver Klein von der Unwetterzentrale skizzierte im Gespräch mit laut.de das Wetter fürs kommende Wochenende. Es gebe jetzt keine weiteren Unwetter mehr, nurmehr "normale Regen- oder Schauergüsse". Es bleibe jedoch das ganze Wochenende bei wechselhaftem Wetter relativ kühl. Eigentlich sei es wie im April.

Ines Franz, Mitorganisatorin beim ebenfalls am Wochenende stattfindenden Bang Your Head Festival in Balingen gibt derweil Entwarnung. Dort seien lediglich die Campingplätze etwas nass geworden. Wer also das Bang Your Head oder auch das Hurricane besuchen will, sollte sich warme Sachen einpacken. Im Norden kann es heute Nacht noch Gewitter geben, dort beruhigt sich das Wetter dann ab morgen ebenfalls, es bleibt aber wechselhaft.

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31 Kommentare

  • Vor 17 Jahren

    jetzt gehts hier aber ab...
    naja, musikalisch ist es natürlich schade, dass so klasse bands wie johnossi und aerogramme ausfallen... und naja, deichkind, wäre live natürlich sehr shcön gewesen. aber damn, bin ja nicht da, nächstes jahr wieder!

  • Vor 17 Jahren

    @das (« fallen diverse großereignisse städnig ins wasser? es gibt ne menge beispiele dafür. da ist ständig bobmenwetter und dann? gestern wäre fête de la musique in berlin gewesen. viele teile sind kräftig ins wasser gefallen oder wurde in kleinem rahmen nach drinnen verlegt, aber das ist dann irgendwie kein fête de la musique mehr.
    festivals ziehen regen magisch an, das nervt!!! »):

    Da muss ich Dir Recht geben. Und nebenbei: In's Wasser gefallen ist ne Untertreibung. Abgesoffen sind wir im Cassiopeia fast. Und erstaunlicher ist noch, dass vorher wochenlang geiles Wetter vorherrscht, dann am Donnerstag die Welt untergeht und die Tage darauf wieder alles ok ist. Wie die einzelne Wolke, die einen verfolgt.. :???:

    M.

  • Vor 17 Jahren

    was ich krass fand, ich war um 17 Uhr, als das mit dem Toten und der endgültig verlorenen Zeltbühne bekannt wurde, noch nicht auf dem Zeltplatz, aber am Eingang hat man nix erfahren. Auch nicht, dass man wohl seine Tickets hätte zurückgeben können.

    Bei allem Mitleid (getrauert hab ich gestern bei der Gedenkminute, und zwar ganz ehrlich - die Rede war schon extrem mitreißend und diese Stille. Gänsehaut..., muss ich jetzt nicht hier auch nochmal), aber die Katastrophen-Orga war nicht professionell.

    Als dann irgendwann die Meldung kam, dass man bis Freitag 20 Uhr gegen Geldrückgabe abreisen kann, war es bereits viel zu spät (und ich tippe, diese News ham nichtmal 50% der Leute überhaupt mitbekommen... - da war nur ein ganz profaner Zettel am Infozelt und irgendwann ne Leinwandaufschrift, die auch noch lief, als es bereits 21 Uhr war.). Zudem fühlte sich niemand dafür zuständig, als ich Informationen an der Kasse einholen wollte. Man wurde nur zwischen den Fronten hin und her geschickt...

    edit: okay, das mit der bühne war da noch eher inoffiziell, aber auch am freitag konnte man am Eingang nix davon entdecken.