Sonne und Musik knallten übers Wochenende beim großen Festival im Süden.

Neuhausen o.E. (laut) - Heeeeee, ab in den Süüüüden. Das ist doch prinzipiell meistens die beste Orientierung, oder? Wenn man alles richtig macht, landet man sogar auf dem ausverkauften Southside. Das ist wie so viele große Festivals nach zwei ätzenden Jahren Zwangspause endlich wieder zurück in Neuhausen ob Eck, mit fünf Bühnen, zahlreichen Attraktionen, Fressmeile, Monster-Campingplatz – und natürlich mit uns!

Keine laute Party ohne laut.de! Und die gibts hier definitiv. Den Anfang machten gestern Abend schon Jugglerz u.a., so richtig los gehts aber erst am Freitag. Nach sieben Mal auf dem Parkplatz verfahren, zehn Minuten Orientierungslosigkeit auf dem Gelände und etwa 50 Ordnern, die auch noch nicht so recht Bescheid wissen, wo beispielsweise der Pressebereich liegt, sind wir pünktlich zu den ersten Acts bei der "Blue Stage". Voller Fokus ab jetzt auf die Musik!

Bei drei Trilliarden Grad im Schatten braucht man eigentlich kein Warm-up, gegen Provinz ist trotzdem nichts einzuwenden. Die Jungs witzeln gewohnt sympathisch: "Wir sind drei Cousins ... und Leon." Angeführt von Frontmann Vincent spielen sie ihre Hits, von "Hymne Gegen Euch" bis "Was Uns High Macht". Spätestens bei "Liebe Zu Dritt" ist man so richtig angekommen: Hach, Southside, Du und Ich und der Sommer.

Freitag: geil oder scheiße? Definitiv geil

Zeit für die erste Trinkpause. Die legt auch Nura regelmäßig ein. Und zwei neue Tracks hat sie zwischen dem klassischen Song-Set-up von "Radio" bis "Chaya" auch mitgebracht. "Da könnt' ihr zwar nicht mitsingen, aber ihr könnt eure Ärsche wackeln." Passend zu "Fatass" geht sie auch direkt voran, inklusive intensiver Twerk-Nachhilfe. Ein Random-Fan wird zum "Michael, der Lochbeauftragte" ernannt (es geht um Moshpits, woran habt ihr denn bitte gedacht?), und beim Gruppen-hug wird im Publikum fleißig gekuschelt. Kleb.

Tones And I spielt ihr erstes Festival in Germanyyyy. Die Kleiderwahl – langarm, komplett schwarz – fällt etwas suboptimal aus, der Performance der "Never Seen The Rain"-Sängerin schadet das aber nicht. Unterwegs überzeugt uns eine Gruppe Mädels, Blond anzuschauen, weil die "wie Kraftklub in weiblich klingen" und man sie gesehen haben "muss". Nach drei Songs kann man sagen: Ja, und ja.

Wer wären wir schließlich, wenn hier nicht auch kleinere Künstler*innen eine Plattform bekommen würden? Deshalb an der Stelle noch Probz an Trille: Der Berliner Newcomer droppte vergangenen Freitag sein erstes Album und präsentiert es direkt bei einem der größten Festivals Deutschlands. Ist das "Geil/Scheiße"? Definitiv geil. Zum Auftakt kann man sagen: Die Auftritte sitzen, das Wetter bringt uns ins Schwitzen, die Stimmung ist top. Was will man mehr? Auf einen geilen Abend!

"Viele fantastische ... Rock'n'Roll!"

Den leitet Alice Merton ein, die für den ausgefallenen Sam Fender einspringt. Das trifft sich gut, veröffentlichte sie doch an diesem Freitag ihr neues Album, ein Interview mit der Musikerin lest ihr übrigens demnächstauf laut.de (stay tuned!). Mit der Performance belegt sie ihren Ruf als exzellente Sängerin, die "Alice Merton"-Sprechchöre lassen nicht lange auf sich warten. Wer solche Fans hat, braucht "No Roots".

The Hives haben fleißig deutsch geübt und starten ihren Auftritt mit den Worten "Wir sind aus Schweden. Wir sind viele fantastische ... Rock'n'Roll" – und brennen dann auch ein Rock-Feuerwerk ab. Währenddessen hält Thees Uhlmann eine emotionale Brandrede für die Enttabuisierung von Therapiebesuchen bei psychischen Problemen und performt passend dazu seinen Song "Avicii".

Kummer bleibt, die Sorgen vergehen

Highlight-Time. Heißt: Kummer. Gewohnt lässig macht er seine Witze auf der Bühne, zeigt Rap-Skills und bringt als Special-Guests sowohl Blond als auch Vincent von Provinz noch mal auf die Bühne. Wenn man sich im Nachhinein nicht erinnern kann, welche Songs überhaupt gespielt wurden, dann ist das meistens ein Qualitätsmerkmal. Kummer bleibt, die Sorgen vergehen.

"It's so fucking good to be back again": Mit ihrem Gig beweisen Bring Me The Horizon, dass an der schmeichelhaften Begrüßung auch was dran ist. Sie schaffen es, die Leute – egal ob Fan oder nicht – vor der Bühne mitzureißen. Akrobat*innen sorgen zudem für ein schickes Bühnenbild.

Feuer und Flamme

Kontra K startet dagegen schwach, steigert sich aber kontinuierlich. Bei der heißen Feuershow ist es nicht verwunderlich, dass er sich schon nach zehn Minuten seines Shirts entledigt. Der Deutschrapper verteilt "Probz an alle, die sich Konzerte nicht auf Tik Tok ansehen, sondern raus kommen". Zum Schluss zieht er sich dann doch noch mal eine Jacke über, die zum Grande Finale, der emotionalen Darbietung von "Wölfe", in Flammen aufgeht. Passend dazu sein Schlussappell: "Brennt für eure Liebe!"

Bei Kings Of Leon hingegen ist außer Sex recht wenig On Fire. Der softe Rock sorgt live nicht wirklich für Energie, man merkt ihnen auch an, dass sie nur ihren Stiefel runterspielen. Einige Fans brechen vorzeitig schon auf, die Enttäuschung des Abends. Schade. Richtig Stimmung kommt dafür bei Rise Against. Hard. Rock. Mehr muss man dazu nicht sagen.

Zum Schluss noch zwei Höhepunkte für die Elektro-Fraktion: Auf der White Stage im Zelt (noch mal 15 Grad wärmer) spielt zuerst Lari Luke aka Larissa Rieß, von der man als Moderatorin und Comedian halten kann, was man möchte, aber das war mal ein fettes DJ-Set. Zum Abschluss fallen bei The Stickmen Project alle Hemmungen. Durch den einzigartigen Look visuell top, lassen wir zur Musik einfach mal ein Zitat meines Crowd-Nebenmanns stehen: "Boah, sind die krank, Alter." Das passende Fazit zu Day One. Das war schon ein schwer topbarer Auftakt, aber heute und morgen kommen ja noch ein paar ordentliche Brecher.

Der Samstag mit Killers, Seeed und Martin Garrix

An Tag zwei brennt die Sonne noch brutaler herunter: Doch die Leute wissen sich zu helfen, von Caps, Hüten jeglicher Art über Tücher, Helme, Kaspermützen bis hin zu Badekappen und Verkehrspylonen haben wir so ziemlich jede erdenkliche Kopfbedeckung gesehen. Gut, dass man sich kostenlos Trinkwasser besorgen kann. Allgemein kann man den Veranstalter*innen bei ausreichend kompetentem Sicherheitspersonal, genug Sanitärsbereichen, einem geschickt geplanten Gelände und super Sound zur überwiegend recht gelungenen Organisation gratulieren. Der fehlende Schatten stellt bei den heißen Temperaturen schon ein echtes Problem dar.

Insgesamt hat man aber das Gefühl, alle sind einfach froh, hier zu sein. Es gibt kaum größere Zwischenfälle, die Stimmung ist trotz der Hitze ausgelassen. Und immer wieder kommt man ins Gespräch, dabei entstehen herrlich belanglose Diskussionen: Etwa darüber, ob man Bauchtaschen am Bauch oder über die Schulter tragen sollte, ob das Duschwasser im Damenbereich tatsächlich kälter ist, oder wem eigentlich der Pavillon gehört hat, der zwischenzeitlich wie von einem Tornado gepackt durch die Luft geflogen ist.

Dead South, Southside Alive

Mit am schönsten an Festivals sind aber die kleinen, zufälligen Musik-Entdeckungen, bei denen man im Vorbeigehen hängenbleibt. Am Samstag zum Beispiel bei Buntspecht mit wunderschönem Cello und Saxophon oder den Metal-Heads von Wargasm, die klarstellen "Peace was never an option" und mit einem wilden Auftritt die Mittagsmüdigkeit vertreiben.

Zwei Geheimtipps bietet der Nachmittag: The Dead South haben fürs Southside vielleicht einen unvorteilhaften Namen, sorgen mit ihrem rauen Folk-Country-Mix aber für willkommene Abwechslung. Und Kelvyn Colt kassiert auf der White Stage den Award für die mit Abstand beste Publikumsinteraktion: Moshpits, Kreisel, Crowdsurfing, Fans auf der Bühne – da war wirklich alles dabei. Crowdsurfing auf einem Luftkissen gibts auch bei Sänger Jonas von OK KID, die erst drei Tage vorher erfahren haben, dass sie für die ausgefallene Gayle einspringen können.

Business-Idee von nebenan

Nebenbei: Der Camping-Bereich ist ... ja, ein Camping-Bereich eben. Eng, ab und an muss man aufpassen, dass man keinen Spike-Ball ins Gesicht bekommt oder auf einer Bierdose ausrutscht, aber eben doch alles gemeinschaftlich (mit etwas Charme erschleicht man sich schnell eine Portion Dosenravioli und einen eisgekühlten Sangria). Apropos Eis: Das ist im eigenen Shop nicht unweit vom Camping-Platz natürlich praktisch automatisch ausverkauft. So wundert man sich, warum plötzlich auf sämtlichen Camping-Tischen Dosenwurst steht. Die Auflösung: Der Metzger von nebenan hatte den Einfall seines Lebens, Crushed Ice zu verkaufen, für alle, die dann auch etwas aus der Fleischabteilung mitnehmen. 1000 IQ-Move.

"Killer"-Stimmung und der "Tanz Aus Der Reihe"

Kommen wir zur Musik am Abend. Den starten die Giant Rooks mit ihrem grundsympathischen Leadsänger Fred Rabe. Die Gute-Laune-Performance krönt der neue, unreleaste Song – der so catchy klingt, dass ihn irgendwie trotzdem alle mitsingen können. Dermot Kennedy und LP reichen aber auch als Nebenher-Geplätscher bei einer kleinen Pause im Zelt.

Charli XCX hätte sich mal besser mehr aufs Singen und nicht auf die aufwendige Choreo mit zwei Tänzern fokussiert, das Publikum geht zwar mit, musikalisch aber kein Highlight. Das liefern dafür im Anschluss The Killers, schöner klassischer Rock, den die Crowd liebt. Deswegen sieht man auch kaum Leute beim DJ-Duo Dubvision, das trotz überschaubarer Menge ein solides Set spielt.

Immerhin finden nach den Killers einige Leute zu SDP. Die "bekannteste unbekannte Band der Welt" startet ihren Auftritt mit gleichnamigem Intro. Es folgt viel Blödelei, auch wenn die Gespräche zwischendrin etwas ausschweifen, liefern sie mit festivaltauglichen Hymnen wie "Viva La Dealer", "Ne Leiche" oder "Tanz Aus Der Reihe" aber ab.

"Zu hart für den ESC" ist doch praktisch die direkte Übersetzung für "Perfekt für einen Abriss auf dem Southside". Das bestätigen Electric Callboy dann genau so. Wenn der NDR sie nicht will, dann nehmen wir sie gerne. Das sieht auch das Southside so: Mehr los ist am Samstagabend nur bei den beiden Abschluss-Krachern.

Super Seeed und Marvelous Martin

Zunächst betreten Seeed die Green Stage. Der Bühnenname passt in dem Kontext super, beim entspannten Reggae der Band rund um Peter Fox riecht es im Publikum verdächtig nach ... sagen wir Brokkoli. Seeed sind im Monster-Aufgebot inklusive zahlreicher Background-Sängerinnen und Instrumentalistinnen auf der Bühne und finden die optimale Mischung aus chilligen Feel Good-Songs wie "Hale-Bopp" und schiebenden Hits wie "Augenbling" oder Peter Fox' "Schüttel Deinen Speck".

Den Auftritt kann heute nur ein Mann noch toppen, ein 26-Jähriger unscheinbarer Typ aus den Niederlanden, der schon vor dem Auftritt lautstark mit "Wir wollen Martin"-Sprechchören gefeiert wird: Martin Garrix. Die Bühne gehört nur ihm, und das ist auch gut so. Musikalisch ein energetischer Auftritt, aber selbst wer mit der Musik überhaupt nichts anfangen kann, muss neidlos anerkennen: Die Show war der unangefochtene Höhepunkt des bisherigen Southsides. Aufwendige Visuals, Lightshow, Feuerfontänen, Düsen und am Ende sogar ein Feuerwerk. Der spektakuläre Abschluss am Samstag.

Sunday Funday dank Juju, Mando Diao und Deichkind

Eigentlich sollte man meinen, der Sonntag würde etwas gemächlicher starten, schließlich war gefühlt das halbe Festival am Samstagabend noch bis in die Puppen auf der Afterparty und hat bei "Major Tom" oder "Gimme! Gimme! Gimme!" lauter mitgebrüllt, als bei sämtlichen bisherigen Auftritten. Aber denkste'. Kurz vor zwei ist es bereits so gerappelt voll, wie an den Tagen zuvor erst gegen Abend.

Der Grund: Juju. Die Deutschrapperin knüpft an ihren starken Auftritt beim Campusfestival an, hat sichtlich Spaß, spielt ihre bekannten Hits, singt natürlich wieder mit einem Fan auf der Bühne und regt Moshpits und Akrobatikeinlagen in der Crowd an. Die Frau ist einfach für die Bühne geboren.

Einen weiteren Geheimtipp am Vormittag möchten wir euch nicht vorenthalten: Holly Humberstones Auftritt ist wegen Juju zwar eher spärlich besucht, davon lässt sich die gerade einmal 22-jährige Britin aber nicht abschrecken. Sie spielt eben keine großen Festivalkracher, sondern ruhige, teils intime Songs, die ihre super Stimme perfekt in Szene setzen. Ganz eigen, aber ganz wunderschön.

Die beste Hutform? Die (Wasser-)Melone!

Das war perfekt zum Runterkommen. Danach ist endlich etwas Zeit, sich mal ausführlicher auf dem Gelände umzuschauen. Das hat neben den vier Mainstages und der kleinen Firestone-Stage einiges zu bieten. Bei den Kollegen von Das Ding kann man Basketball spielen, Schilder basteln oder den raren Schatten ausnutzen. Vom Riesenrad bietet sich ein Ausblick auf die schier nicht endenden Campingbereiche und Parkplätze. Auch sonst gibts einige Attraktionen, etwa die Möglichkeit zu temporären Tattoos bei Firestone.

Neben den typischen Merchandise-Ständen finden sich natürlich auch Essen und Drinks (Southside = Saufside) soweit das Auge reicht: Flammkuchen, Gegrilltes, Döner, Fritten, Langos, Crêpes, Eis, Fingerfood, sogar Schweizer Raclette – wer hier verhungert, ist wahrlich selbst schuld. Und wo wir gerade bei Essen sind, können wir auch gleich noch die Liste der Kopfbedeckungen ergänzen: Ein Typ hat die Sache mit der Melone als Hut zu wörtlich genommen und ist doch tatsächlich mit einer halben, ausgehölten Wassermelone auf der Birne rumgelaufen.

Weltuntergang zum Sonnenuntergang

So, back to music. Good music. Nach den ganz netten Foals und Fil Bo Riva, der bei seinem soliden Auftritt sehr wortkarg und sichtlich im Element ist, wird es Zeit, dass mal wieder jemand einheizt. Das lassen sich Mando Diao nicht zwei Mal sagen. Neben den bekannten Hits "Black Saturday" und "Down In The Past" sticht vor allem "Long Long Way" positiv heraus.

"Trenn Dich Einfach" meint derweil die Antilopen Gang und kündigt den Song für alle Paare auf dem Southside an, die "nachts heimlich fremdgegangen sind". Die drei Hip Hopper rund um Danger Dan sorgen auch mit "Army Parka" – einem Song über Ladendiebstahl – für Stimmung. Singen geht ja klar, ist schließlich von der Kunstfreiheit gedeckt.

Kurz darauf stehen auf der Blue Stage "die drei lustigen vier" von K.I.Z., die machen – wie sie eben so sind – natürlich mal wieder, was sie wollen. Es werden mehrere Biere und ein Champagner geköpft. Man merkt dem Publikum, das abgeht, an, dass hier einige K.I.Z-Ultras sind, die praktisch nur für die Berliner angereist sind. Gekrönt wird der Auftritt mit dem Weltuntergang zum Sonnenuntergang dank "Hurra Die Welt Geht Unter".

Deutlich weniger hart, dafür einfach extrem happy geht es bei Von Wegen Lisbeth zu. Frontmann Matthias Rohde begrüßt mit den Worten: "Es ist sehr schön, dass ihr euch uns sonntags um 20 Uhr anschaut, ihr könntet ja auch Tatort schauen oder sowas." Den Tatort kann man auf jeden Fall mal ausfallen lassen, wenn man stattdessen diesen fröhlich groovenden Indie-Pop bekommt. Übrigens inklusive des brandneuen, unreleasten Songs "Elon Musk Kommt Nicht Ins Berghain".

Twenty One Pilots covern, Deichkind reißen ab

Während Kitschkrieg eine Moshpit-Party feiern, macht sich der Rest des Festivals bereit für die beiden letzten großen Namen. Twenty One Pilots und Deichkind. Erstere starten eine gemütliche Lagerfeuer-Session auf der Bühne, beweisen aber, dass sie auch harten Rock können. Neben ihren großen Hits spielen sie erstaunlich viele Covers. Bei den Ausschnitten von "My Girl" und "Careless Whisper" gelingt das, "Bennie And The Jets" überlässt man dann aber doch besser King Elton himself. Insgesamt ist der Auftritt in Ordnung.

Gut also, dass es noch Deichkind gibt. Die Jungs sorgen mit ihrer erwartbar verrückten Performance noch mal für einen kompletten Abriss. Extrem aufwendige Bühnenbilder, Outfitwechsel nach gefühlt jedem zweiten Song, musikalisch top. Gegen Ende fahren sie mit einem riesigen Fass mitten in die Menge, einer geht Crowdsurfen auf einem Luftkissen und Konfetti-Kanonen dürfen natürlich auch nicht fehlen. Was für ein Brett. Nach Martin Garrix das zweitbeste, aber mit absoluter Sicherheit der wildeste Auftritt des Wochenendes.

Danke, Southside!

Es war anstrengend, schweißtreibend, wild und heiß, begeisternd. Was das Hitzemanagement angeht (Schatten, Zahl der Wasserstationen auf dem Festivalgelände), ist organisationstechnisch aber noch Luft nach oben. Musikalisch und von der Stimmung im Endeffekt aber einfach extrem geil. Die Headliner haben geliefert, allen voran Seeed, Deichkind und Martin Garrix. Die eine oder andere Überraschung war auch dabei, besonders The Hives, Kummer und Giant Rooks bleiben positiv hängen.

Und man hatte das Gefühl, dieses Festival war nach zwei bitteren Jahren zuhause hocken genau das, was alle gebraucht haben. Ein große gemeinsame Party. Im Kopf geblieben ist auch das Bild einer Dame, die bei Seeed als Dankeschön Kekse an die Sicherheitsleute verteilt hat. Und die Worte von Peter Fox: "Wir waren ja gestern auch auf dem Hurricane, aber hier heute Abend habe ich irgendwie ein besonderes Gefühl ... " Im Süden bleibts eben doch am schönsten.

Text/Fotos: Lena Bayer und Jakob Hertl.

Fotos

Southside Festival, 2022 Sommer, Sonne, Southside! Endlich wieder Festival im Süden.

Sommer, Sonne, Southside! Endlich wieder Festival im Süden., Southside Festival, 2022 | © laut.de (Fotograf: Lena Bayer) Sommer, Sonne, Southside! Endlich wieder Festival im Süden., Southside Festival, 2022 | © laut.de (Fotograf: Lena Bayer) Sommer, Sonne, Southside! Endlich wieder Festival im Süden., Southside Festival, 2022 | © laut.de (Fotograf: Lena Bayer) Sommer, Sonne, Southside! Endlich wieder Festival im Süden., Southside Festival, 2022 | © laut.de (Fotograf: Lena Bayer) Sommer, Sonne, Southside! Endlich wieder Festival im Süden., Southside Festival, 2022 | © laut.de (Fotograf: Lena Bayer) Sommer, Sonne, Southside! Endlich wieder Festival im Süden., Southside Festival, 2022 | © laut.de (Fotograf: Lena Bayer) Sommer, Sonne, Southside! Endlich wieder Festival im Süden., Southside Festival, 2022 | © laut.de (Fotograf: Lena Bayer) Sommer, Sonne, Southside! Endlich wieder Festival im Süden., Southside Festival, 2022 | © laut.de (Fotograf: Lena Bayer) Sommer, Sonne, Southside! 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4 Kommentare mit 24 Antworten

  • Vor 2 Jahren

    Sicherlich weniger schlimm als RAR, aber u.a. Dance Monkey, SDP und Eskimo Callboy sind natürlich schon eine Ansage in Sachen Beschissenheit. Die alleine würden mir schon den Tag verderben.

  • Vor 2 Jahren

    Dieser Kommentar wurde vor 2 Jahren durch den Autor entfernt.

  • Vor 2 Jahren

    Haha, wenn ich mich zwischen Tatort schauen und Von Wegen Lisbeth live sehen entscheiden müsste, weil mein Leben davon abhängt, wüsste ich tatsächlich nicht, was ich machen würde :D
    Aber es wäre dann wohl meine letzte Entscheidung...

    • Vor 2 Jahren

      Es gab mal einen Tatort, der ganz ok war.

      https://de.wikipedia.org/wiki/Tatort:_Angr…

      Den würde ich mir lieber anschauen, als oben genannte Band.

    • Vor 2 Jahren

      Deutschpop zu verabscheuen ist schon leicht, aber Von Wegen Lisbeth sind im gesamten Vergleich schon eher die guten. Oder welchen Deutschpop-Künstler würdest du hier propagieren?

    • Vor 2 Jahren

      Und zu Tatort: Geboren im Schmerz war zB auch herausragend gut.
      Aber kla, Tatortbashing. Sehr originell.

    • Vor 2 Jahren

      Olivandro, mir gefallen deine auf den Punkt gebrachten Beobachtungen zu Festivals, die du in letzter Zeit kredenzt. Deswegen glaube ich dir mal :)

      Ich verabscheue Deutschpop überhaupt nicht, da gibt es einiges Gutes! Ich würde aber sogar deutlich lieber die Amigos, Petter Maffay und Wolle Petry hören als diese cleveren Indiebands, die von sich mutig gegen das System auflehnenden Gammlern samt ihrer immer brandneuen Iphones auf gammligen Studenten WG-Partys gehört werden, während das bemüht verpeilte und "nachhaltige" Outfit selbiger trotzdem zwanzig Zalando-Retouren verursacht hat.
      Tatortbashing mag nicht originell sein aber es ist alternativlos. Aber immerhin guter Regular Show-Avatar :)

    • Vor 2 Jahren

      So ein Quatsch kann nur von einem kommen, der systemaffirmativen Schlager den Vorzug vor systemkritischer Musik geben würde.

    • Vor 2 Jahren

      Lol, lass mal wieder am Käfig des Systems rütteln mit Systemkritiker No.1 CRO auf der Boombox, freue mich schon!

    • Vor 2 Jahren

      Was hat Cro denn mit cleveren Indiebands zu tun?

    • Vor 2 Jahren

      Ragismohead, allah!

    • Vor 2 Jahren

      Ich bin da vollkommen bei Radiohead9. Das ist ungefähr so, wie den Grünen einen guten Willen zu unterstellen und dann zu merken, dass denen a) Arme, Ausländer, Alte, Arbeitslose völlig egal sind und b) das Ökologische auch nur in einen ganz kleinen Rahmen eine Rolle spielt, so lange es niemandem weh tut.

      Bei vielen Indiebands ist die Zielgruppe dementsprechend "grün" eingestellt.

    • Vor 2 Jahren

      Stühlchenkreis der alternativ Informierten, oder was spielen die zwei Ragi-Epigonen hier?

    • Vor 2 Jahren

      Direkt aus Riesa in die Kommentarspalte

    • Vor 2 Jahren

      Neoliberlaismus ist das Feindbild und Schimpfwort für alle, die lieber umverteilen, statt selbst zu erwirtschaften. Umverteilung ist nämlich genau das, was die Kritiker des Neoliberlismus immer so schlimm finden: Leistungsloser Erwerb, gerne am Beispiel des Unternehmers dargestellt, der seinen Arbeitern bei der Arbeit zuschaut. Das sieht schön aus und da kann man immer so nach Gerechtigkeit schreien. Leider vergisst man dabei nur, dass die Fabrik vorher aufgebaut und gegründet werden muss, man die richtige Geschäftsidee braucht. Und dass ohne den Unternehmer keiner was verdient und es keine Steuern für Umverteilung oder den Kampf gegen Rechts gibt, der gerne in einem Satz mit dem Kampf gegen Neoliberalismus genannt wird. Das Problem: Irgendwann ist dabei dann das Geld der anderen alle. (Zitat von Margret Thatcher). Hier ist dann einfach irgendwann der letzte Steuerzahler ausgewandert, denn auch bei uns erwirtschaftet eine kleine Minderheit die Steuern für die Mehrheit und diese Minderheit schwindet weiter....

    • Vor 2 Jahren

      trolololololololololololololololololololololo!

      https://invidious.fdn.fr/watch?v=sCNrK-n68CM

      :lol:

    • Vor 2 Jahren

      Capslöckchen, was geht aldes Haus?

      Olivander12 mal wieder am Start, kenne auch einen, der so Zeug wie Vonwegenlisbeth hört, der ist voll echt "grün und eine Person mit ausgeprägtem moralischem Kompass" und arbeitet bei McKinsey :D

      Theory9, lese bitte in den laut.de-Katasterbüchern nach, ich hatte die "9" hier fast zehn Jahre vor dir. Wenn die Qualität deiner Beiträge nicht bald steigt, muss ich eventuell eine Namensänderung deinerseits beantragen. Mache ich aber nur ungern also gib dir bitte mehr Mühe!

      Schwingo, c452h und ich waren für einen Sommer angesagt und Cro hat den Soundtrack dazu geliefert.

      pikto, ist schon spät, gehe bitte ins Bett, hm?

      Mir ist aber nach wie vor nicht ganz klar, ob jetzt hier so viele Leute Vonwegenlisbeth-Fans sind oder ob die Kommentare zur unterdurchschnittlichen Hängersendung Tatort Grund für deren Triggerung waren. Pseudi, kannst du auflösen?

    • Vor 2 Jahren

      Gerne, und zwar:

      Merzens Friedrich hat nen Hängesack
      Dran zu lutschen ist ganz nach piktos Geschmack
      Ab und an massiert er gern Mal die Klöten
      Wenn der Friedrich ihm sagt dies sei jetzt vonnöten.
      Dann zeigt pikto Fleiß ohne sich je zu schonen
      und beweist ganz nebenbei Leistung kann sich auch lohnen

    • Vor 2 Jahren

      Und hat der Friedrich aufgrund des pikto-Leckens dicke Hoden,
      schießt er einfach ein paar Jahre später wieder wie ein Pilz aus dem Boden,
      hat vom Lecken des pikto nach wie vor krass dicke Eier, was aber bleibt ist stets die selbe Leier!
      Das pikto-Lecken streckt in niemals nieder, die Leute vergessen und er kommt stets wieder!

    • Vor 2 Jahren

      Pseudi, erkenne ich da einen lyrischen Einstieg im jambischen Trochäus mit anschließendem Daktylus-Finale? Im wahrsten Sinne des Wortes: ein Gedicht!

    • Vor 2 Jahren

      Vom Fachmann für Kenner ist bis heute neben den Briefen an die Leser meine absolute Lieblingsrubrik in der Titanic. ;)

  • Vor 2 Jahren

    Ähm Sorry aber Twenty One Pilots war einfach auch einer der besten Acts. Die ham auch Crowdsurfing gemacht und der Drummer hat sogar auf dem Publikum Schlagzeug gespielt und Backflip vom Klavier gemacht. Der Applaus am Ende war dann auch mit einer der krassesten und längsten vom ganzen Festival (meiner Meinung nach)